Text als RTF-Dokument herunterladen

7. Oktober 2012


Erntedank (grün)  - Segen und Dank

Aller Augen warten auf dich, HERR,und du gibst ihnen ihre Speise zu rechten Zeit. Ps 145,15     



Predigttext (Epistel): 1. Timotheus 4, 1-5 (IV) Alles Geschaffene ist gut

Prophetie: Jesaja 58,7-12 (EGb III) Brich dem Hungrigen dein Brot

Evangelium: Matthäus 6,19-23 (V) Vom Schätzesammeln



Eröffnung

P: Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes, der Quelle, der wir alles Leben verdanken. Im Namen Jesu Christi, der uns einlädt, voll Freude die Früchte der Schöpfung miteinander zu teilen. Im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns immer wieder über uns hinauswachsen lässt und stärkt zu Liebe und Gerechtigkeit. A: Amen.

(S1) geht mit Licht  zu den Altarleuchtern) -

Wir danken Gott für das Licht, als Schöpfer hat er das Licht aus der Finsternis gerufen, in seinem Sohn ist er erschienen als Licht der Welt, mit seinem feurigen Heiligen Geist will er uns entzünden zur Liebe - (Alle Lichter am Altar werden entzündet.)

So danken wir mit dem Licht und für alles, was uns leuchtet auf unseren Wegen, / für Wärme und Klarheit, / für das Feuer von Erkenntnis und Verstehen, / für jeden freundlichen Blick, der uns erreicht, / für den Glauben, der kein Dunkel mehr fürchten muss. 

(S2  bringt Brot)  

Wir danken Gott für das Brot, / für alles, was wir empfangen von dieser Erde, / für Nahrung und Kleidung und ein schützendes Haus, / für die Menschen, die unser Leben teilen, / für den Frieden in der Welt,  / für seine (Gottes) Nähe durch Worte und Zeichen. (Das Brot  wird auf den Altar gelegt.)

(S3) -  bringt Wein oder Weintrauben - 

Wir danken Gott für den Wein, / für alles, was wir geniessen können wie Wein, / für die Sonne und den Nachthimmel, / für Vertrauen, das uns geschenkt wird, / für Zeiten der Stille und der Einkehr, / für die Wahrheit, die unser Leben mit Sinn erfüllt. (Der Krug mit Wein oder die Weintrauben werden auf den Altar gestellt.)  (a)


Lied zum Eingang


Votum und Psalm

Singt dem HERRN ein Danklied und lobt unsern Gott mit Harfen, der den Himmel mit Wolken bedeckt und Regen gibt auf Erden, der Gras auf den Bergen wachsen lässt; der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die zu ihm rufen. Ps 147,7-9

Psalm 104  -  Lobe den Herrn, meine Seele ! (EG 743) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dem Schöpfer von Himmel und Erde: - Stille - 

Gott, großzügig bist du wie kein anderer. Zeige uns die Weiten deiner Barmherzigkeit für alles Leben, dass wir dich staunend erkennen über deinen Gaben und wir gewiss werden, wie schön es ist, dass du für uns sorgst, und wie gut es tut, aus diesem Glauben nun dankbar zu leben, heute, morgen und alle Tage bis in Ewigkeit  (b)

oder

Du erhältst deine Schöpfung, Gott, mit der belebenden Kraft deines Geistes und hast wiederum deinen Segen auf unsere Arbeit gelegt. Wir danken dir heute für die Ernte dieses Jahres und bitten dich: Lass uns in Verantwortung gebrauchen, was du uns schenkst, mach uns zum Teilen bereit und hilf uns, die wahren Güter des Lebens zu erkennen und zu schützen durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (c)


Bekenntnis

Lasst uns durch Christus Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Gutes zu tun und mit anderen zu teilen, vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott. Hebr 13,15.16

Apostolisches Glaubensbekenntnis  - Ich glaube an Gott, den Vater (EG Wü 686)


Fürbitten

 Ewiger, allmächtiger Gott. Wir danken dir für deinen Segen über unserem Leben, für das Wort der Freiheit, das du uns zusagst, für das Gelingen unserer Arbeit, das uns ermutigt, für das Miteinander, in dem wir unsere Aufgabe finden. Gegen die Herrschaft des Todes schenkst du Hoffnung auf ewiges Leben. Gegen die Herrschaft der Schuld sprichst du deine Vergebung. Gegen die Herrschaft von Macht und Geld steht deine Verheißung des Reiches. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison

Du willst, dass wir Menschen nicht geknechtet leben, sondern frei und dankbar darüber verfügen, womit du uns auf dieser Erde beschenkst. Lass uns dein Wort verstehen, dass wir in allem das rechte Maß finden. Führe uns gemeinsam mit unseren Nächsten in die Freiheit deiner Kinder. Hilf uns, beizutragen zur Befreiung der Menschen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison

Wir bitten dich für alle, die leiden unter der Herrschaft von Macht und Geld : Für die Armen und die Reichen, für die Arbeitenden und die Arbeitslosen, für die Satten und die Hungrigen. Stärke die Bereitschaft, die Güter auf Erden gerecht zu teilen. Wehre den Ängsten vor notwendiger Veränderung. Wecke Verständnis für neue Wege, damit menschliches Leben auch in Zukunft gelingen kann. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison
Wir bitten dich für alle, die des eigenen Vorteils wegen unmenschlich werden: Für zerstrittene Familien, für verfeindete Rassen, Klassen, Gruppen und Völker, für Junge und Alte, die sich gegenseitig nicht verstehen, für alle, die gewalttätig werden, für jene, die ausrotten wollen, was anders ist als sie selbst. Gib, dass Menschen vernünftig werden, dass sie lernen, miteinander zu reden, dass sie einander helfen wollen. Hilf du uns, so ist uns geholfen, Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Gib, dass wir leben in deiner Furcht, sterben in deiner Gnade, auferstehen  durch deine Kraft und das ewige Leben erben durch Jesus Christus, unsern Retter und Herrn (d) .


Schlussstrophe:  Unsern Ausgang segne Gott (EG 163)

       

Sendungswort

Es danken dir, Gott, die Völker, es danken dir alle Völker. Das Land gibt sein Gewächs, es segne uns Gott unser Gott. Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ich. Ps 67, 7.8


*

Eingeständnis und Zusage

Wir sind beschenkt mit guter Ernte. Auf unserer Arbeit hat Segen gelegen - durch Gott. Doch haben wir ihn, den Geber alles Guten, nicht längst aus dem Blick verloren? Sind wir ihm unseren Dank nicht häufig schuldig geblieben, weil wir auf die eigene Leistung so stolz waren? Sind wir nicht oft leichtsinnig mit unseren Gaben umgegangen, weil wir alles so gedankenlos hinnehmen? Haben wir über dem uns zugefallenen Reichtum nicht sehr schnell die Not in unserer Welt vergessen? - Bitten wir Gott um seine vergebende Gnade: (e)

=

Obwohl der Mensch so gottvergessen lebt, will Gott dennoch die Erde nicht strafen, sondern er hat (seit den Tagen Noahs) versprochen: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.  1.Mos 8,22



Kyrie-Litanei

Aller Augen warten auf Gott: am Anfang des Jahres, zu Beginn der Saat, wenn Menschen die Felder bestellen, wenn wir unserer Arbeit nachgehen. Was könnte uns gelingen ohne Gottes Wollen? Ohne seinen Segen ginge unsere Saat nicht auf. So rufen wir:

Kyrie

Er gibt Speise zu rechten Zeit. Er lässt die Saat aufkeinem und wachsen; er lässt unsere Mühe Frucht bringen; er schenkt vielfältige Gaben zum Leben. Er sorgt für uns. Dankbar an diesem Morgen, an diesem festlichen Tag rufen wir:

Kyrie

Dass unser Feiern die kommende Wochen und alle unsere Tage segne, dass Gottes Wort uns geleite im Wandel von Saat zur Ernte, im Wechsel von Frost und Hitze, von Sommer und Winter, dass aller Augen zuversichtlich warten dürfen und Gott Speise gibt zur rechten Zeit - darum rufen wir: (f)

Kyrie


Bereitung

Lass die Weinberge reiche Frucht bringen, Gott, und fülle bis zum Rand den Kelch der Danksagung. Sammle die Ernte aus der Saat, die ausgestreut ist, dass wir genährt werden mit dem Brot des Lebens. - Sammle die Hoffnungen und Träume aller; vereine sie mit dem Gebet, das wir vor dich bringen. Segne unsern Tisch mit deiner Gegenwart und gib uns einen Vorgeschmack des Festes, das da kommt. (g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Wir preisen dich über dem Wunder von Wachsen und Gedeihen /

+  und danken dir für die Ernte dieses Jahres.

Dein Segen schenkt uns die Früchte unsrer Arbeit, /

+  deine Güte erhält und erfüllt unser Leben. 

So singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

So stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

So stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig


Abendmahlsgebet 

Gott, unser Vater, du hast uns zusammengerufen. Wir wollen dich loben und dir sagen: Groß bist du, und wunderbar hast du alles gemacht. Sei gelobt für die Sonne und die Sterne, für das Licht, das die Welt erleuchtet. Sei gelobt für die Erde und die Menschen, für alles Leben, das du schenkst. Sei gelobt über allem für Jesus, deinen Sohn, den du zu uns gesandt hast. (Er hat die Kinder gesegnet. Er hat die Kranken geheilt. Er hat den Sündern ihre Schuld vergeben. Er war ein Freund der Unglücklichen und Armen.) Er hat sein Leben für die Menschen gegeben. 

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

Gott, unser Vater, durch Jesus vergibst du uns unsere Schuld und verbindest uns zu einer Gemeinschaft. So segne uns dieses Brot zum wahren Leben und diesen Kelch zum ewigen Heil. Wunderbar ist alles, was du tust. Darum preisen wir dich und danken dir. (i)


Dankgebet

Wunderbarer Gott. Du sättigst alles Leben mit deinen Gaben und hast uns in diesem Mahl die Freude deiner Gemeinschaft gewährt. Hilf uns, deinem Segen zu vertrauen, dass wir im Umgang mit den Gütern dieser Welt das ewige Heil nicht verlieren. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. (k)




Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Stuttgart 2004, S. 162, Nr. 85 (umformuliert)

b - vgl. F.K. Barth u.a., Gottesdienst menschlich 2, Wuppertal 1980, S.137 (D 15)

c - vgl. H.Ch. Knuth, Höre uns Herr, Güttesloh, 1982, S.180

d - vgl. M. Josuttis, Erleuchte uns mit deinem Licht, Gütersloh 2009, Jos 247 f 

e-  R.B.

f - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 100 

g - vgl. Lutheran Book of Worship, Minneapolis (USA), 1978, S. 66

h - R.B.

i -  vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Stuttgart  2004, S. 380, Nr. 11

k - vgl. reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg, 1979, S. 206

l - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 251 f.