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30. September 2012


17. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Sieghafter Glaube    

Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 1.Joh 5,4c


Das Perikopenbuch in der Ausgabe von 2005 besagt: "Wenn der Michaelistag nicht am 29. September begangen werden kann, wird er ... gefeiert... am 30. September, so fern dies ein Sonntag ist. " (S. 545) Das trifft in diesem Jahr zu. . Entsprechend wird das Proprium des 17. Sonntags nach Trinitatis verdrängt. Offiziell gilt diese Regelung zwar nicht in Württemberg, sondern nur dann, wenn der 29. September auf einen Sonntag fällt. Dennoch legt sich nahe,  das von Michaelis  abhängige Erntedankfest erst am 7. Oktober zu feiern. Will man am 30. September nicht Michaelis (s. Eigener Entwurf) begehen, so steht hierdas Proprium für den 17. Sonntag nach Trinitatis zur Verfügung.



Predigttext (Prophetie): Jesaja 49,1-6 (IV) Retter Israels - Licht der Völker

Epistel: Römer 10,9-17(18) (II) Hören und Bekennen

Evangelium: Markus 9,17-27 (III) Heilung des epileptischen Knaben




Eröffnung 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch (uns) allen. R: Amen.

Vieles bewegt uns, wenn wir uns zum Gottesdienst versammeln: Wir möchten gelassener sein, als wir es sind; wir möchten aufmerksamer hören, als wir es tun; wir möchten Gott glaubhafter dienen, als wir schon wagen; wir möchten wacher leben, als es uns bisher gelingt. Gott erneuere uns durch seine Nähe, bewege uns durch seinen Geist, ermutige uns durch sein Wort, (stärke uns durch sein Mahl.) (a)


Votum und Psalm

Eile, Gott, mich zu erretten, HERR, mir zu helfen! Lass deiner sich freuen und fröhlich sein alle, die nach dir fragen; und die dein Heil lieben, lass allewege sagen: Hoch gelobt sei Gott! Ps 70,1.5

Psalm 25  - Nach dir, Herr, verlanget mich (EG 713) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der Furcht in Glauben verwandeln kann: - Stille - 

Gütiger, treuer Gott. Durch deine Weisungen bewahrst du uns vor Irrtum und Torheit. So gib, dass wir den Weg in dein Reich nicht verlassen, sondern deinem Sohn folgen, Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn. (b)

oder

Du bist kein Gott der Bedrohung oder der Einschüchterung, sondern unermüdlich gewinnend bist du der Schöpfer von Leben. Gib uns die Stärke des Glaubens, damit wir Rückhalt finden, wenn das Leben uns zu schaffen macht. Wenn Sorgen und Probleme uns lähmen, öffne die Türen und Fenster unseres Geistes für dein Wort, damit dein Segen Eingang findet in unser Leben durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)


Bekenntnis 

Christus spricht: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.(Lk 12,32)  Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bekennen wir:

Seligpreisungen  -  Selig sind, die da geistlich arm sind (EG Wü 760)


oder

Wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, in in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. (Röm 10,9) Lasst uns miteinander unser christlichen Glauben bekennen:

Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott (EG Wü 686)


Fürbitten

Der du uns die Erde gibst, damit wir sie bewohnen; der du die Welt siehst und weißt, wie ohnmächtig wir sind für Friede und Gerechtigkeit; der du uns dennoch rufst beim Namen, Mensch um Mensch, dass wir recht handeln und gut sind füreinander - wir rufen dich an:

R: Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für alle deine Menschen, groß und klein, wie immer auch geschaffen und geworden, überall gleich und immer wieder im Streit miteinander - wir rufen dich an:

R: Herr, erbarme dich.

Wir bitten besonders für jene, die am wehrlosesten sind, für Kinder und Arme, für misshandelte und Hungernde, für Flüchtlinge, Kranke und Sterbende, für Menschen ohne Zukunft, für alle, die großes Leid ertragen müssen - wir rufen dich an:

R: Herr, erbarme dich.

Du weißt, was in jedem, in jeder von uns ist. Nicht für den Tod hast du uns geschaffen, sondern zum Leben berufen. Gib uns deinen Geist, Menschen zu werden um jeden Preis - wir rufen dich an:

R: Herr, erbarme dich.

Bewahre uns, dass wir keiner Leere nachlaufen, dass wir vor keiner Wahrheit flüchten; das wir deinen Namen nicht vergessen. wir rufen dich an:

R: Herr, erbarme dich.
Hilf, dass wir etwas sein können auf dem Weg in dein Reich, dass wir deinem Willen folgen, dass wir dein Heil in dieser Welt ausbreiten, dass wir das Brot miteinnder teilen und das Böses, das uns angetan wird, vergeben können. - wir rufen dich an:

R: Herr, erbarme dich. (d)


Friedensbitte:  Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421) 


Sendungswort

(Alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und) unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 1.Joh 5,4

*


Eingeständnis und Zusage

Worauf gründen wir unser Leben? Was erwarten wir wirklich von Gott? Trauen wir dem Glauben etwas zu? Oder geben wir uns mit längst Gewohntem schnell zufrieden? Dass Gott uns für die ungeahnten Möglichkeiten seines Wirkens öffne und uns hinausbringe über unsere Grenzen und Ängstlichkeiten - das erbitten wir von seiner Gnade  (e)

=

So verheißt Gott durch den Propheten: Ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten. Und ich will euch erhören. Denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen. Jer 29,12-14a


Kyrie-Litanei

Gott schenkt Glauben, der Berge versetzen kann. So soll es geschehen, dass sein Wort uns verändert, dass wir fähig werden  zu trösten und helfen und heilen können.
Kyrie
Gott schenkt Glauben, der zum Leben befreit. So soll es geschehen, dass sein Wort die Kirche erneuert, dass sie zum Ort der Zuflucht wird,  Geborgenheit gibt und Zusammenhalt stiftet.
Kyrie
Gott schenkt Glauben, der die Welt überwindet. So soll es geschehen, dass sein Wort an allen Orten gehört wird, dass die Rechte der Menschen geachtet, die Güter der Erde geteilt und die Schöpfung bewahrt wird für künftige Generationen. (f)
Kyrie


Bereitung

Brot und Wein haben wir genommen, um nach dem Auftrag Christi sein Gedächtnis zu feiern. Mit Brot und Wein nehmen wir unsere tagtägliche Welt hinein in diese Feier. Mit ihnen bringen wir uns und unser Leben dankend und bittend vor Gottes Angesicht. Gerade wenn wir uns um Christi Tisch versammeln, gilt seine Verheißung, dass er mitten unter uns gegenwärtig sein und uns Anteil geben will an der Herrlichkeit seines kommenden Reiches. Ihm sei alle Ehre. (g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, ewiger Gott,  und deiner Gnade danken.

Denn aus dir, dem Vater des Erbarmens haben wir das Leben /

+ und empfangen alle guten Gaben;

in deinem Sohn hast du uns erlöst /

+ und befreit aus der Unterwerfung unter Angst, Schuld und Tod 

und durch deinen Geist machst du uns neu, /

stärkst uns im Glauben, ermutigst zur Liebe, /

+ erfüllst uns mit Hoffnung.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig


Abendmahlsgebet

Wir loben dich, Gott, den Schöpfer des Alls. Du willst deine Welt vor dem Verderben bewahren und hast deinen Sohn als Retter gesandt, der sich hingegeben hat für das Leben der Welt.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr, ...

So feiern wir vor dir, ewiger Gott, mit diesem Brot und diesem Kelch das Gedächtnis unserer Erlösung in Christus und danken dir, dass du uns zu deinem Volk berufen hast. Wir bitten: Heilige uns diese Gaben zum Brot des Lebens und zum Kelch des Heils. In der Gemeinschaft von Leib und Blut Christi lass uns eins werden im Heiligen Geist. Erbarme dich über uns alle, dass wir das ewige Leben erlangen und mit allen Heiligen seit Anbeginn der Welt dich loben und preisen durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn. (i)


Dankgebet

Gott, du unsere Zuversicht. Du hast uns das Brot des Friedens und den Kelch der Freude gereicht. Wir bitten dich, wende dich dem Elend dieser Erde zu und führe aus dem Jammer von Menschen hinaus, dass alle Welt deine Nähe spüren kann in Jesus Christus, unserem Retter, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit. (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I , Stuttgart 2004, S. 205, Nr. 8

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 383 (SacrGel/SacrGreg)

c - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart 1994, S. 107

d -vgl. H. Oosterhuis, Im Vorübergehn, Freiburg/B.1969, S. 272

e - R.B.

f - vgl. Gottesdienstpraxis IV/3, Gütersloh, 2000, S. 80 (Ev. Kirche in Kurhessen-Waldeck)

g - R.B.

h - R.B.

i - R.B. nach einer katholischen Vorlage