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19. August 2012


11. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Pharisäer und Zöllner

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1.Petr 5,5b    



Predigttext (Episte)l:  Galater 2, 16-21 (IV) Christus lebt in mir

Altes Testament: 2. Samuel 12,1-10.13-15a (VI) David und Nathan 

Evangelium:  Lukas 18,9-14 (I) Pharisäer und Zöllner


 

Eröffnung

Gepriesen sei Gott,  der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht loslässt das Werk seiner Hände. R: Amen.  

Wie gern teilen wir unsere Zeitgenossen in Gruppen und Grüppchen ein: Nicht nur in Alte und Junge, in Reiche und Arme, sondern auch in Kluge und Dumme, in Ordentliche und Haltlose, in Sünder und Fromme, in Gute und Böse. Und wir selbst kommen dabei immer gut weg. Die Problematischen und Schwierigen - das sind die anderen. Im Evangelium sehen wir immer wieder, dass Jesus sich auf die Seite der Ausgegrenzten stellt. Er ist gekommen zu heilen und zu verbinden und nicht zu verurteilen. Seine Gnade gilt allen, die sie nötig haben. Wenn wir ehrlich sind - gehören wir nicht auch dazu? (a)


Votum und Psalm 

Unsere Seele harrt auf den HERRN; er ist uns Hilfe und Schild. Denn unser Herz freut sich seiner, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. Deine Güte, HERR, sei über uns, wie wir auf dich hoffen. Ps 33, 20-22

Psalm 113  - Halleluja. Lobet ihr Knechte des Herrn (EG 745) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dem wir uns um Christi willen anvertrauen können: - Stille - :

Heiliger Gott. Du bist der Herrscher über Himmel und Erde. Und doch gebrauchst du deine Macht, indem du begnadigst und errettest. Darum räume hinweg, was uns von dir und untereinander trennt. Lass uns spüren, wie gut du es mit uns allen meinst. So bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir - eins im Heiligen Geist - lebt und Leben schafft in alle Ewigkeit. (b).

oder

Gott, du erweist die Fülle deiner Macht vor allem im Erbarmen und Versöhnen. Lehre uns, allein auf deine Güte zu vertrauen, damit auch wir barmherzig werden und Anteil gewinnen an deiner Freude. durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und gepriesen wird in Ewigkeit.  (c)


Bekenntnis

Lasst uns Gott loben und im Bekenntnis Zeugnis geben von der Hoffnung, die in uns ist: 

Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater (EGWü 786)


oder

Bekenntnislied: Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325,1-4)


Fürbitten

Wir danken dir, Gott, dass du uns in Jesus von Nazareth dein Wort und deine Zeichen gibst und wir erfahren dürfen, wie du dich uns Menschen in Liebe zuwendest und willst, dass alle Menschen in deiner Liebe verbunden sind. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Ja, alle dürfen zu dir kommen: Die Rechtschaffenen und die Verlorenen, die Gescheiterten und denen Erfolg vergönnt ist, die Trauernden und die Fröhlichen. In deiner Gemeinde und durch deine Gnade vereinst du uns. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Bewahre uns vor dem Hochmut der Selbstgerechten. Lass uns die Armen nicht vergessen, wenn du uns reich machst. Nimm uns die Angst vor dem Versagen. Stärke in uns die Gewissheit, immer wieder zu dir zurückkehren zu können. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Bleibe bei uns, wenn wir dich aus den Augen verlieren. Lass niemanden von uns los. Hilf uns, dich mit Worten und Taten denen zu bezeugen, die dich nicht kennen. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Besonders bitten wir für ... Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Gib uns den Glauben, der niemanden aufgibt. Gib uns die Hoffnung, die sich durch nichts beirren lässt. Gib uns die Liebe, die keine Grenzen kennt. So bitten wir im Vertrauen auf Jesus Christus,  unsern Bruder und Herrn (und machen uns sein Gebet zu eigen:)  (d)


Sendungswort

(Allesamt miteinander haltet fest an der Demut.) Denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1.Petr 5,5

*

Eingeständnis und Zusage

Vor Gott kommen wir aus den verschiedenen Lebenskreisen zusammen: sorglos oder bedrückt, verzweifelt oder zuversichtlich, glücklich oder niedergeschlagen, aufrecht oder gekrümmt. Doch - ob selbstsicher oder verunsichert - vor Gott sind wir gleich. Vor ihm stehen wir mit leeren Händen. Angewiesen sind wir auf seine Gnade: (e) H 361

=

(Darauf dürfen wir vertrauen:) Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden,  nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. 1.Joh 2,1b


Kyrie-Litanei

Allein durch den Glauben werden wir bereit, auf Gott zu hören. Aber unser Glaube ist schwach und von Zweifeln bedroht. So rufen wir:

Kyrie 

Nur die Liebe macht uns fähig, anderen gegenüber gut und vergebungsbereit zu sein. Aber unsere Liebe ist schwach und durch die Sorge um uns selbst gefährdet. So rufen wir:

Kyrie 

Erst die Hoffnung gibt uns Mut, Gottes gute Nachricht weiterzusagen. Aber unsere Hoffnung ist schwach und durch schlechte Erfahrungen getrübt. So rufen wir: (f)

Kyrie 


Bereitung

An den Tisch Jesu sind wir geladen, so wie er einst mit Armen und Reichen, mit Verachteten und Angesehen zusammen saß. Er war auch bei denen zu Gast, die ihm mit Argwohn und Feindschaft begegneten. Dadurch zeigte er ihnen, dass sie - in all ihrer Unterschiedlichkeit - von Gott angenommen sind. Was in seinem Leben Zeichen und Beispiel war, hat er durch seinen Tod besiegelt. Und Gott hat sich zu ihm bekannt mit der Auferweckung zum Leben.(g)


Präfation

In Wahrheit ist  es recht und gut /

und geschieht zu unserer Freude /

+  dass wir dir, ewiger Gott , für deine Liebe danken.

Denn du erwartest uns als der Vater des Erbarmens /

und dein Sohn macht uns Mut, umzukehren zu dir

+ und uns im Glauben deiner Gnade anzuvertrauen.

So preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung./

+ So stehen wir in der Schar derer, die aus deiner te leben.

So stimmen wir ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet./

+  und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet 

Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, dass dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

R: Deinen Tod, o Herr...

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen Lob und Dank mit diesem Brot und Kelch. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist über diese Gaben, dass sie uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, dass wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden. In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig.(i)


Dankgebet

Gott. Dein Sohn hat Mahl gehalten mit den Zöllnern und Sündern und niemanden abgewiesen, der zu ihm kam. Als Gäste an seinem Tisch, bitten wir: Lass uns werden wie er, dass wir keine Mauern um uns bauen, uns nicht voreinander verschließen, sondern einander gut sind über Grenzen und Unterschiede hinweg durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unser aller Bruder und Herr.  (k)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. E. Scheible, Gottesdienst feiern, Leipzig 2001, S. 221

b - vgl. Neue Texte für den Gottesdienst, Heft 1, Hannover 1978, (Gebet 72) S.2

c - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 95 (Nr. 76)

e - vgl. Hessische Agende I, Darmstadt 2001, (11. Sonntag nach Trinitatis)  S.3 61

h - R.B.

i - vgl. Anglican Church of Canada, Alternative Services, Toronto 1987 (4.Aufl.), S.199

k - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete..., Stuttgart 1980, S. 147