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1. Oktober 2006


Erntedank(grün)  - Segen und Dank     


Predigttext: 1. Timotheus 4,(1-3)4-5 (IV) Alles Geschaffene ist gut 

Schriftlesung (Altes Testament): 5. Mose 26,1-11 (Wü III) - Darbringung der Erstlingsfrüchte

(Evangelium: Matthäus 6, 25-34 (15nT I) - Seht die Lilien)



Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. 

Amen.

Der Güte Gottes verdanken wir alles, was in unserem Land in Gärten, Feldern und Weinbergen hat wachsen können. Wenn er nicht seinen Segen gibt, ist unsere Arbeit umsonst. Wenn er uns nicht Nahrung, Gesundheit und Kraft gewährt, so verzehrt uns die Sorge. Mögen wir nie vergessen, Gott für unser tägliches Brot zu danken. Er erwecke unsere Herzen, dass wir seine segnende Hand erkennen und seine Güte preisen.  (a)


Votum und Psalm

Singt dem Herrn ein Danklied und lobt unsern Gott mit Harfen, der den Himmel mit Wolken bedeckt und Regen gibt auf Erden, der Gras auf den Bergen wachsen lässt; der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die zu ihm rufen. Ps 147,7-9

Psalm 104  -  Lobe den Herrn, meine Seele ! (EG 743) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dem Schöpfer von Himmel und Erde: - Stille - 

Wir sagen dir Dank, großer Gott, für unser tägliches Brot und alles, was du hast gelingen lassen. Gib uns Einsicht und Klugheit, mit deinen Gaben so umzugehen, dass sich viele daran freuen. Dir sei alle Ehre durch Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Du erhältst deine Schöpfung, Gott, mit der belebenden Kraft deines Geistes und hast wiederum deinen Segen auf unsere Arbeit gelegt. Wir danken dir heute für die Ernte dieses Jahres und bitten dich: Lass uns in Verantwortung gebrauchen, was du uns schenkst, mach uns zum Teilen bereit und hilf uns, die wahren Güter des Lebens zu erkennen und zu schützen durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (c)


Bekenntnis

Lasst uns durch Christus Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lipppen, die seinen Namen bekennen. Gutes zu tun und mit anderen zu teilen, vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott. Hebr 13,15.16

Apostolisches Glaubensbekenntnis  - Ich glaube an Gott, den Vater (EGWü 686)


Fürbitten

Ewiger, unser Gott. Von dir kommt der Reichtum und die Schönheit der ganzen Schöpfung. Die Vielfalt der Arten bei Pflanzen und Tieren ist dein Werk. - Dafür danken wir und rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich: Halte in uns wach das Staunen über deine Wunder. Keines deiner Geschöpfe lass uns verachten oder missbrauchen. Und wo etwas auf unsrer Erde bedroht ist, da mach uns zu Bewahrern des Lebens. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Ewiger, unser Gott. Du stellst uns hinein in die menschliche Gemeinschaft. Jede und jeden hast du besonders gewollt und dein Ziel ist, dass wir Zuwendung erfahren zwischen Eltern und Kindern, in den Ehen und von guten Freunden, unter Nachbarn und durch Helfer in der Not. - Dafür danken wir und rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich: Lass uns die Gaben deiner Liebe weiterschenken. Mache uns bereit, einander gelten zu lassen. Wir bitten vor allem für die Einsamen, die Verlassenen, für jene, der sich enttäuscht außerhalb des Miteinanders stellen. Deine Güte führe sie zurück. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Ewiger, unser Gott. Du gewährst uns die Arbeitskraft und den Sinn für die Freude. Du gibst so viele Möglichkeiten, einander zu helfen und miteinander froh zu werden. - Dafür danken wir und 

rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich: Zeige uns das richtige Maß, unsere Fähigkeiten zu nutzen. Mach uns unbeschwerter als wir oft sind. Wir bitten besonders für alle, die bedrückt sind von Sorgen und Angst, auch für alle, die gehindert sind, teilzunehmen an Arbeit und Freude; für die Kranken, für allen traurigen und gehemmten Menschen. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison.

Besonderer Dank und Bitte aus Anlaß der jeweiligen Ernte


Sendungswort

Es danken dir, Gott, die Völker, es danken dir alle Völker. Das Land gibt sein Gewächs, es segne uns Gott unser Gott. Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ich. Ps 67, 7.8


*

Eingeständnis und Zusage

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,

G:  der Himmel und Erde gemacht hat.

Wir sind beschenkt mit guter Ernte. Auf unserer Arbeit hat Segen gelegen durch Gott. Doch haben wir ihn, den Geber alles Guten, nicht längst aus dem Blick verloren? Sind wir ihm unseren Dank nicht häufig schuldig geblieben, weil wir auf die eigene Leistung so stolz waren? Wie leichtsinnig sind wir oft mit unseren Gaben umgegangen, weil wir alles ganz selbstverständlich erwarten? Haben wir über dem uns zugefallenen Reichtum nicht sehr schnell die Not in dieser Welt vergessen? - Bitten wir Gott um seine vergebende Gnade: (e)

=

Obwohl der Mensch so gottvergessen lebt, will Gott dennoch die Erde nicht strafen, sondern hat (seit den Tagen Noahs) versprochen: So lange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1.Mose 8,22)


Kyrie-Litanei (vgl. Eröffnung!)

Aller Augen warten auf Gott (, den Herrn): am Anfang des Jahres, zu Beginn der Saat, wenn Menschen die Felder bestellen, wenn wir unserer Arbeit nachgehen. Ohne Gottes Wollen - was könnte uns gelingen? Ohne seinen Segen ginge unsere Saat nicht auf. So rufen wir:

Kyrie

Er gibt Speise zu rechten Zeit. Er lässt die Saat aufkeinem und wachsen; er lässt unsere Mühe Frucht bringen; er schenkt vielfältige Gaben zum Leben. Er sorgt für uns. Dankbar an diesem Morgen, an diesem festlichen Tage rufen wir:

Kyrie

Dass unser Feiern die kommende Wochen und alle unsere Tage segne, dass Gottes Wort uns geleite im Wandel von Saat zur Ernte, im Wechsel von Frost und Hitze, von Sommer und Winter, dass aller Augen zuversichtlich warten dürfen und Gott Speise gibt zur rechten Zeiten - darum rufen wir: (f)

Kyrie


Bereitung

Lass die Weinberge reiche Frucht bringen, Gott, und fülle bis zum Rand den Kelch der Danksagung. Sammle die Ernte aus der Saat, die ausgestreut ist, dass wir genährt werden mit dem Brot des Lebens. - Sammle die Hoffnungen und Träume aller; vereine sie mit dem Gebet, das wir vor dich bringen. Segne unsern Tisch mit deiner Gegenwart und gib uns einen Vorgeschmack des Festes, das da kommt. (g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Wir preisen dich über dem Wunder von Wachsen und Gedeihen /

+  und danken dir für die Ernte dieses Jahres.

Dein Segen schenkt uns die Früchte unsrer Arbeit, /

+  deine Güte erhält und erfüllt unser Leben. 

So singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

So stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

So stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig


Abendmahlsgebet 

Gott, unser Vater, du hast uns zusammengerufen. Wir wollen dich loben und dir sagen: Groß bist du, und wunderbar hast du alles gemacht. Sei gelobt für die Sonne und die Sterne, für das Licht, das die Welt erleuchtet. Sei gelobt für die Erde und die Menschen, für alles Leben, das du schenkst. Sei gelobt für über allem für Jesus, deinen Sohn, den du zu uns gesandt hast. (Er hat die Kinder gesegnet. Er hat die Kranken geheilt. Er hat den Sündern ihre Schuld vergeben. Er war ein Freund der Unglücklichen und Armen.) Er hat sein Leben für die Menschen gegeben. 

Einsetzungsworte

Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ...

Gott, unser Vater, durch Jesus vergibst du uns unsere Schuld und verbindest uns zu einer Gemeinschaft. So segne uns dieses Brot zum wahren Leben und diesen Kelch zum ewigen Heil.

Wunderbar ist alles, was du tust. Darum preisen wir dich und danken dir. (i)


Dankgebet

Wunderbarer Gott. Du sättigst alles Leben mit deinen Gaben und hast uns in diesem Mahl die Freude deiner Gemeinschaft gewährt. Hilf uns, deinem Segen zu vertrauen, dass wir im Umgang mit den Gütern dieser Welt das ewige Heil nicht verlieren. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. (k)


*

Ergänzung

Wenn kein “typischer“ Familiengottesdienst gefeiert wird, kann folgende besondere Form des Eingangs gebraucht werden: Der Ernte-Altar ist noch nicht vollständig geschmückt, sondern wird beim Beginn des Gottesdienstes „verwollständigt.“ Die Kerzen sind noch nicht entzündet. Am Übergang zum Altarraum finden sich - sichtbar für die Gemeinde - ein Brot, eine Schale mit Weintrauben, ein Blumengesteck und einer der Altarleuchter mit brennender Kerze als Gaben, die später zum Altar gebracht werden. Diese „Dankliturgie“ enthält sowohl Aspekte der Sammlung wie der Anrufung und kann mit dem gesungenen Kanon  (ausnahmsweise) auch das Eingangslied ersetzen.


Vorspiel


Eröffnung (mit Vortragen der Gaben)

Wir feiern diesen Gottesdienst zum Erntedank - im Namen Gottes, der Quelle, der wir alles Leben verdanken, und der alles vollenden wird. Im Namen Jesu Christi, der uns einlädt, voll Freude die Früchte der Schöpfung miteinander zu teilen. Im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns immer wieder über uns hinauswachsen läßt und stärkt zu Liebe und Gerechtigkeit.

G  Amen. 

(Vier Vertreter/Vertreterinnen der Gemeinde tragen Gaben zum Altar)

(1) - bringt Brot - 

Wir danken Gott für das Brot, / für alles, was wir empfangen von dieser Erde, / für Nahrung und Kleidung und ein schützendes Haus, / für die Menschen, die unser Leben teilen, / für den Frieden in der Welt,  / für Gottes Nähe durch Worte und Zeichen. (Das Brot wird auf den Altar gelegt..)

G: Danket, danket dem Herrn ... (einfach - EG 336)

(2) -  bringt Weintrauben - 

Wir danken Gott für den Wein, / für alles, was wir genießen können wie Wein, / für die Sonne und den Nachthimmel, / für Vertrauen, das uns geschenkt wird, / für Zeiten der Stille und der Einkehr, /

für die Wahrheit, die unser Leben mit Sinn erfüllt. (Die Weintrauben werden auf den Altar gelegt.)

G: Danket, danket dem Herrn ... (einfach - EG 336)

(3) - bringt Blumen -

Wir danken Gott für die Blumen, / für alles Schöne, das uns Freude macht und erhebt, /für die Luft, die wir atmen, und den angenehmen Duft, / für den weiten Raum und alle Überwindung von Angst, für die Zeichen der Liebe, die wir erhalten, / für die Hoffnung auf Gottes ewige Güte. (Die Blumen werden zum Altar gestellt.)

G: Danket, danket dem Herrn ... (einfach - EG 336)

(4) - mit Licht  / Altarleuchter -

Wir danken Gott für das Licht, für alles, was uns leuchtet auf unseren Wegen, / für Wärme und Klarheit, / für das Feuer von Erkenntnis und Verstehen, / für jeden freundlichen Blick, der uns erreicht, / für den Glauben, der kein Dunkel mehr fürchten muss. (Alle Lichter am Altar werden entzündet.) (l)

G: Danket,  danket dem Herrn ... (als Kanon - EG 336)


Es folgen Votum und Psalm



Quellen / Vorlagen

a - vgl. Württembergisches Gottesdientbuch, 2004, S. 162, Nr. 85 

b - vgl. Württembergisches Gottesdientbuch, 2004, S. 162, Nr. 84 

c - vgl. H.Ch. Knuth, Höre uns Herr, Güttesloh, 1982, S.180

d - neu (R.B.)

f - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 100 

g - vgl. Lutheran Book of Worship, Minneapolis (USA), 1978, S. 66

k - neu (R.B.)

i -  vgl. Württembergisches Gottesdientbuch, 2004, S. 380, Nr. 11

k - vgl. reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg, 1979, S. 206

l - vgl. Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch, 2005, S. 251 f.