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10. September 2006


13. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Der barmherzige Samariter    


Predigttext:  1. Mose 4,1-16a (IV) Kain und Abel

Schriftlesung (Evangelium): Matthäus 6,1-4 (V) Lass deine linke Hand nicht wissen ...

(Epistel: 1. Johannes 4,7-12 (II) - Gott ist die Liebe)     



Eröffnung (Begrüßung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

„Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan,“ so hören wir von Christus im Spruch dieser Woche. Er erinnert uns an unsere umfassende Verantwortlichkeit vor Gott, nicht nur für unser eigenen Leben und Handeln, sondern auch für die Lebensmöglichkeiten unserer Mitmenschen. „Wo ist dein Bruder Abel?“ - so wird im heutigen Predigttext Kain von Gott zur Verantwortung gerufen. Wie könnten wir diese Frage - wenn sie an uns gerichtet wird - beantworten? (a)

 

Votum und Psalm

Wohl dem, der den Herrn fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten! Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist. Denn er wird ewiglich bleiben; der Gerechte wird nimmermehr vergessen. Ps 112,1.5.6

Psalm 34  -  Ich will den Herrn loben allezeit (EG 718) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der die Welt durch seine Liebe erlöst: - Stille - 

Du Gott, die Quelle aller Hoffnung und Lebenskraft, Herz und Hand hältst du geöffnet für uns. Schenke allen Menschen auf Erden Vertrauen in die Worte, die du sprichst, und lass uns dem ähnlich werden, der das Bild deiner Menschenliebe ist: Jesus, dein Sohn auf Erden, unser Herr für Zeit und Ewigkeit.(b)


Bekenntnis / Lobpreis

Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 760) 

oder

Seid unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht. (Phil 2,5) Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Christushymnus:  Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war - EGWü 764


Fürbitten

Gott, du Hort des Erbarmens. Betrofffen erkennen wir, wieviel Liebe zurückgehalten, wieviel Sorgfalt nicht aufgewendet, wieviel Hilfe unterlassen wird. Behafte uns nicht in unserem Versagen. Führe uns mit deiner Zuwendung über alte Fehler hinaus. Wir rufen dich an:

R. Kyrie eleison.

Lass uns mit unserem Gebet und in unserem Verhalten hinfinden zu allen, die du liebst: zu den uns Befreundeten, zu den Fremden, zu denen, die übersehen werden, zu den Fröhlichen und zu den Belasteten. Wir rufen:

R. Kyrie eleison.

Wende uns deinen Menschen zu: den Großen und Umworbenen wie den Kleinen und Ausgenutzten, den Jungen und Erwartungsvollen wie den Alten und Einsamen, denen, die fraglos ihre Tage nutzen können und denen. die von Sorge umstellt sind, denen die selbstverständlich im 

Leben stehen und denen, die dem Tod entgegensehen. Wir rufen:

R. Kyrie eleison.

Gott, du willst, dass uns allen geholfen werde. So stärke unsere trägen Hände, dass sie helfen und heiligen und segnen. Wir rufen: (c)

R. Kyrie eleison. 

Sendungswort

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von (diesen) meinen geringsten Brüdern (und Schwestern), das habt ihr mir getan.Mt 25,40b


*

Eingeständnis und Zusage

Gott lässt uns seine Güte und Freundlichkeit erfahren jeden Tag, doch wir nehmen das als selbstverständlich hin. Wir empfangen seine Gaben, aber wir sind nur selten bereit, sie mit anderen zu teilen. Im Umgang miteinander bringen wir die Geduld nicht auf, die Gott immer wieder mit uns hat, und geben die Liebe nicht weiter, wie Gott sie uns zuwendet. - Bitten wir miteinander, dass Gott uns mit seiner Gnade hinausführe über unsere Enge und unser Versagen: (d)

=

Jesus Christus, unser Heiland, hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken. Tit 2,14


Kyrie-Litanei

Gott in seiner Güte war sich nicht zu schade, sich in Jesus Christus für uns zum Diener zu machen. Von seiner Fürsorge leben wir alle Tag um Tag. Er mache uns aufmerksam für die Not der Menschen und lasse uns das eigene Angewiesensein auf andere erkennen. Wir rufen ihn an:

Kyrie 

Gott vergebe uns, wenn wir seine Güte vergessen. Er nehme von uns alle Gedankenlosigkeit und Eigensucht, unsere Gleichgültigkeit gegenüber fremdem Leid, unsere Trägheit in der Liebe. Wir rufen ihn an:

Kyrie 

Gott bringe uns zurück auf den Weg seiner Gebote. Er schenke uns einen wachen Geist und ein empfindliches Gewissen, dass wir denen zur Wohltat werden, die auf Hilfe warten. Wir rufen ihn an: (e)

Kyrie 


Bereitung

Ein Brot ist es in diesem Mahl und ein Kelch, an dem wir alle teilhaben. Denn wie aus vielen Beeren gekeltert ein Wein und aus vielen Körnern gemahlen und gebacken ein Brot bereitet wird, so sollen wir alle, die im Glauben zu Christi Leib gehören, durch die Liebe, die er uns erweisen hat, auch einander lieben und alle ein Leib, Trank und Brot werden, nicht mit leeren Worten, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit. Dazu stärke uns Gott in diesem Mahl.(f)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn dein Sohn Jesus Christus ist in die Zeit gekommen, /

hat uns erlöst aus aller Verlorenheit dieser Welt /

+  und hat unser Leben freigemacht, 

frei zur Freude über deine Gaben, /

frei zur Liebe für die Nächsten, /

+ frei dir, Gott, zu singen.

Darum loben wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lied deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (g)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, du Ursprung allen Lebens: Aus dem Nicht rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht rufst du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir, Gott, für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Lass deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und aus diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, dass wir in jedem Menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinen Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (h)


Dankgebet

Du Gott in Ewigkeit. Aus dem Reichtum deiner Liebe hast du deinen Sohn dahingegeben und uns mit ihm in diesem Sakrament beschenkt: Wir bitten dich, gib, dass wir unsere Brüder und Schwestern so lieben, wie er uns geliebt hat, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit.. (i)

Quellen und Vorlagen:

a -  neu (R.B.)

b -  vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 191, Nr. 49

c -  vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 111

e - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 142 (S. Bukowski)

f - vgl. Württemberg. Gottesdienstbuch, Ergänzungsband 2005, S. 188, Nr. 21

g - neu  (R.B.)

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 642

i - vgl. H.v. Schade, reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 204