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6. Januar 2006 - b


Epiphaniasfest (weiß)  Die Herrlichkeit Christi


Predigttext  (Epistel): Kolosser 1,24-27(28.29) (IV) Das offenbarte Geheimnis

 

Der folgende Entwurf nimmt die Anregung im Ergänzungsband des Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S.  233 „Epiphanias - Vier Evangelien“ auf und erweitert den Verkündigungsteil, indem aus jedem der Evangelien eine anfängliche Erscheinungsgeschichte an verschiedenen Orten in der Kirche gelesen wird.


Vorspiel


Begrüßung (Eröffnung)

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Mit dem heutigen Epiphaniasfest feiern wir (nocheinmal, doch mit einem anderen Akzent als beim Christfest) die erstaunliche Botschaft vom Kommen Gottes in unsere Welt: sein Erscheinen in Christus, die Offenbarung seiner Herrlichkeit im Leben dieses Menschensohnes. Es war lange Brauch, den Sinn dieses Festes durch mehrere Evangelien zu verkündigen und alte Antiphonen haben versucht, das in einem Bild zu verdichten: „Heute wurde die Kirche dem himmlischen Bräutigam vermählt: Im Jordan wusch Christus sie rein von ihren Sünden. Die Weisen eilen mit Geschenken zur königlichen Hochzeit. Wasser wird in Wein gewandelt und erfreut die Gäste.“ Wir knüpfen an diesen alten Brauch an, entwickeln ihn gleichsam noch weiter, indem wir aus jedem der vier Evangelien eine anfängliche Erscheinungsgeschichte Jesu lesen, die jeweils eine eigene Bedeutung hervorhebt. Und wenn das bewusst an der Krippe, an Kanzel, Taufstein und Altar geschieht, mag deutlich werden, was jene Anfänge Jesu mit der Frohen Botschaft zu tun haben, die wir im Gottesdienst immer neu vernehmen. (a)


Lied zum Eingang

 

Votum und Psalm

Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. 2.Kor 4,6

Psalm 100 -  Jauchzet dem Herrn alle Welt (EG 740)

oder (gesungen): 

Psalm 100 mit der Antiphon: Siehe, nun kommt der Herr, der Herrscher, und in seiner Hand ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. (EG Wü 786)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der sich in Christus offenbart hat: - Stille -

Gott, du Quelle aller Einsicht und Erkenntnis. Du bist den Menschen erschienen nicht auf dem Thron der Mächtigen, sondern als Kind auf dem Schoß einer einfachen Frau, als fragender Junge im Tempel, als einer in der Schar der Sünder am Jordan, als Gast bei einer Hochzeit. Gib uns die Gnade, dich dort zu suchen, wo du gefunden werden kannst, so dass die Weisheit dieser Welt demütig wird und wir mit Staunen deine unerwartete Freude entdecken in ihm, Jesus Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (b)


Präfamen (Hinführung zur 1. Lesung)

Der Evangelist Matthäus kennt eine eigene Geschichte von der Geburt Jesu mit den Weisen aus dem Morgenland, die den neugeborenen König der Juden suchen. An der Krippe, mit der uns vor Augen gestellt wird, dass Christus hineinkommt in die Wirklichkeit dieser Welt, damit in ihm suchende Menschen aus allen Völkern zu Gott finden, hören wir aus dem Matthäus-Evangelium im 2. Kapitel: (a)


1. Evangelium (bei der Krippe): Matthäus 2,1-12


Antwortgesang: Wie schön leuchtet der Morgenstern - EG 70,1 / EG Wü 544,1

oder: O König aller Ehre - EG 71,1.2.6


Präfamen (Hinführung zur 2. Lesung)

Als einziger weiß der Evangelist Lukas aus der Kindheit Jesu zu erzählen, dass der  Zwölfjährige den Jerusalemer Tempel besucht hat. Erstaunlich wie er in diesem Alter Schriftgelehrte befragen kann. Geheimnisvoll wie er seine Eltern an eine andere Herkunft erinnert, dass er nämlich als Sohn „sein muss in dem, was seines Vaters ist.“  An der Kanzel, von der uns die Botschaft und Lehre Christi verkündet wird, hören wir aus dem Evangelium nach Lukas im 2. Kapitel: (a)


2. Evangelium (nahe der Kanzel bzw. am Lesepult): Lukas 2,41-52


Antwortgesang: Ei meine Perl / O Kleinod, dem kein Kleinod gleich - EG 70,2 / EG Wü 544,2

oder:  O Jesu Christe, wahres Licht - EG 72,1.4-6


Präfamen (Hinführung zur 3. Lesung)

Der Evangelist Markus beginnt sein Evangelium mit dem Auftreten des Täufers, der Jesus im Jordan taufen wird, indem auch er inmitten all der Sünder dieses Bußzeichen empfängt. Aber es wird für ihn zur Berufungserfahrung durch die Stimme Gottes: „Du bist mein lieber Sohn.“ Am Taufstein, wo auch uns die Zusage Gottes gegeben wird: „Du bist mein geliebtes Kind!“, hören wir aus dem Evangelium nach Markus im 1. Kapitel: (a)


3. Evangelium (am Taufstein): Markus 1,9-15


Antwortgesang: Gieß sehr tief in das (mein) Herz hinein - EG 70,3 / EG Wü 644,3

oder: Jesus ist kommen - EG 66,1-3


Präfamen (Hinführung zur 4. Lesung)

Der Evangelist Johannes hebt als erstes und damit prägendes Zeichen, das die Herrlichkeit Christi offenbart, ein Wunder auf der Hochzeit zu Kana hervor: Wasser wird zu Wein. Am Altar, an dem wir mit Brot und Wein die Gegenwart Christi feiern, durch die unser Leben verwandelt werden soll, hören wir aus dem Evangelium nach Johannes im 2. Kapitel: (a)


4. Evangelium (am Altar): Johannes 2,1-11


Antwortgesang: Herr Gott, Vater,  mein (du) starker Held - EG 70,5 / EG Wü  544,5

oder: Wie schön leuchtet der Morgenstern - EG 70,1.5.7


Ansprache (zu Kolosser 1, 24-27)


Besinnung (Musik)


Lobpreis / Bekenntnis 

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.1.Tim 2,4-6

Loben wir Gott für seine menschgewordene  Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EG Wü 764)

oder 

Apostolisches Glaubensbekenntnis -  Ich glaube an Gott, den Vater (EG 686)

oder

Bekenntnislied: Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67,1-3) 


Fürbitten

Gott, wir hören und glauben, dass du in Jesus gekommen bist, um die Menschen zu dir zu ziehen. So beten wir, dass du alle leitest mit deinem Licht. Die nach Wahrheit fragen, bewahre. Die sich als Sünder verstrickt haben, erlöse. Die sich des Lebens freuen können, segne. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Vor allem beten wir für die Ängstlichen, für die Enttäuschten, für die Irregeleiteten und Müdegewordenen. Ermutige sie von neuem, sich auf die Suche zu begeben. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir beten auch für alle, die andere Menschen führen, auch für die, die reich sind an Gedanken, an Worten, an Geld und an Macht. Lass ihnen dein Licht aufgehen, dass sie erkennen, was ihnen zum Heil dient. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Für die, denen es gut geht, bitten wir, dass sie gütig seien. Für, die die ein empfindsames Herz haben, bitten wir, dass sie es weit öffnen. Für die, die sich um andere sorgen, bitten wir, dass sie behutsam bleiben. Für die, die Schuld und Versagen bedrückt werden, bitten wir, dass du sie mit deiner Barmherzigkeit erwartest. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Offenbare uns, Gott, die Zeichen deiner Herrschaft. Hilf, dass wir dir trauen und dir danken. Nimm an zu deinem, was wir als Gaben bringen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.( c)


Vaterunser 


Lied zum Ausgang


Sendungswort 


Segen

*


Ergänzende Texte (zur Feier des Abendmahl) s. Entwurf 06-01-06 EpiF (IV) a


*

Eröffnung (andere Form)

Wird der Gottesdienst am Abend gefeiert, so kann er durch ein Luzernar (Lichtentzündung) eröffnet werden. Dazu wird ein Licht in die noch unerleuchtete Kirche getragen und erst nach dem Entzünden der Altarkerzen (das Licht in die Gemeinde gegeben und) alle Lichter in der Kirche eingeschaltet

Heute wird uns und aller Welt zugerufen, wie das Erscheinen Christi unser Leben verwandelt: Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dier geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Völker werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht. (Jes 60,1-3)

Folgende Danksagung über dem Licht, die sich im Präfationston singen lässt, kann folgen:

(Der Herr sei mit euch

G:  und mit deinem Geist.

Lasst uns danken, dem Herrn, unserem Gott

G:   Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist Du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ du unsere Zuversicht, du Hoffnung Davids.

Du hast uns erfreut, ja unsere Freude groß gemacht; /

denn du hast die Rettung gesandt: /

+ Christus, das Kind des Friedens aus ewigem Rat.

Geboren von Maria in Davids Stadt, /

verkündet den Armen in der Nacht, /

geglaubt bis an die Enden der Erde /

+ ist er erschienen als unbesiegbare Sonne deiner Gerechtigkeit.

So überwindet und zerstört er unsre Finsternis /

+ und bestärkt uns in der Freiheit deiner Kinder.

Alle Ehre gebührt dir, Gott, in der Höhe /

+ durch ihn, Christus, den Sohn deiner Gnade.

Sei gepriesen in der Liebe seines Geistes /

+ an diesem Abend, wie für immer und ewig. (d)


Quellen und Vorlagen

a -  neu (R.B.)

b -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 274 

c - vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 31

d-  vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. 2003, Göttingen, S. 226