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20. November 2011 (a)


Letzter Sonntag im Kirchenjahr - Ewigkeitssonntag (weiß) - Die ewige Stadt  

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. Lk 12,35


An diesem Sonntag kann auch das Gedenken der Entschlafenen (s. Entwurf b) begangen werden. 


Predigttext (Evangelium): Lukas 12,42-48 (III) MIt dem Kommen Gottes immer rechnen

Prophetie: Jesaja 65,17-19(20-22)23-25 (IV) Neuer Himmel - neue Erde 

(Epistel):  Offenbarung 21, 1-7 (II) Siehe da die Hütte Gottes



Eröffnung (Begrüßung)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. 

Amen.

Am Ende eines Kirchenjahres sind wir versammelt vor Gott, dem Ursprung und Ziel aller Schöpfung. Von ihm haben wir unser irdisches Leben bekommen, wir, die wir noch unterwegs sind in diesem Dasein und alle, derer wir heute - vielleicht wehmütig - gedenken. -Jesus Christus, Gottes- und Menschensohn, ist den irdischen Lebensweg gegangen und hat so mit uns Kommen und Gehen geteilt, Freude und Leid, Angst und Hoffnung,. In ihm begegnen wir dem Zeugen der Liebe Gottes. Der Heilige Geist, verheißen als Tröster in Not und in den Beschwernissen des Lebens, sei die Stimme Gottes, die uns Mut und Trost zuspricht, wenn es uns schwer ums Herz ist oder unser Weg zu mühsam erscheint.  Der eine, ewige Gott, führe uns in seinen Frieden und lasse uns erwartungsvoll ausschauen in seine Zukunft. (a)


Votum und Psalm

Der HERR  bleibt ewiglich. Er hat seinen Thron bereitet zum Gericht. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker regieren, wie es recht ist. (Der HERR ist des Armen Schutz, ein Schutz in Zeiten der Not.) Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen, denn du verlässest nicht, die dich, HERR, suchen. Ps 9,8-11

Psalm 126 -  Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird (EG 750)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der unserem Leben sein Ziel gesetzt hat: - Stille - 

Ewiger Gott, unsere Zeit liegt in deiner Hand. Du hast uns die Zeit zum Leben geschenkt. Hilf uns jedem Tag und jeder Stunde ihr eigenes Recht zu geben. Lass uns das Schöne und das Schwere bewusst durchleben. Unsere Zeit hat ihre Grenzen, aber bei dir ist die Ewigkeit. Dir sei alle Ehre.  (b)

oder

Ewiger Gott. Du willst unser Blick aus unserem vergänglichen Leben hinlenken auf deine Ewigkeit. Lass uns den Trost deines Evangeliums vernehmen. Nichts kann uns scheiden von deiner Liebe, und wir werden bei dir sein allezeit. (Stärke uns durch dein Mahl in der Hoffnung, dass wir es neu feiern werden mit dir in deinem ewigen Reich.) Das bitten wir im Vertrauen auf Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft in Ewigkeit. (c)


Bekenntnis 

Durch Christus haben wir den Zugang im Glauben zur Gnade Gottes, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird. (Röm 5,2) So bekennen wir voll Zuversicht:

Nicänisches Glaubensbekenntnis - Wir glauben an den einen Gott, ... (EG Wü 687) 

oder 

Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG Wü 686)


Fürbitten

Quelle des Lebens, du unser Gott. Erbarme dich und vollende dein Bild von uns und von dieser Erde: Verdüstert ist es durch Angst, entstellt durch Schuld, unkenntlich geworden durch den Tod. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Quelle des Lebens, du unser Gott. Hilf uns zu tun, was not ist, wenn wir Menschen begegnen, die nicht dein Antlitz aufleuchten lassen, sondern unsere längst gewohnten Gesichter tragen voller Angst, voller Schuld, voller Tod. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Quelle des Lebens, du unser Gott. Wir beten für jene, die verbittert wurden, deren Liebe erkaltet, deren Kraft vergangen ist. Wehre allem, was unter uns den Glauben verdirbt. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Quelle des Lebens, du unser Gott. Für die Geängstigten dieser Erde beten wir: Überwinde in ihnen, was dem Leben zuwider ist. Für die Schuldiggewordenen unter uns beten wir: Nimm ihnen die Last, die ihr Leben lähmt und ihre Zukunft verdunkelt. Für die Sterbenden beten wir: Begegne ihnen auf ihrem Weg von dieser Erde und geleite sie an dein ewiges Ziel. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Quelle des Lebens, du unser Gott. Ja, für alle Welt beten wir: Erneuere deine ganze Schöpfung, gewähre uns gnädig dein Leben und leuchte uns entgegen mit dem Angesicht deiner Freude und Freundlichkeit in Jesus Christus. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. (d) 


Sendungswort

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen (und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten.) Lk 12,35 f

oder

Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach der Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. 2. Petr 3,13


Schlussgesang: Lass mich dein sein und bleiben (EG 157)

oder:  Gloria sei dir gesungen (EG 535)


*

Eingeständnis und Zusage

Leiden und Schmerz, Verzicht und Tränen, Vergeblichkeit, Krankheit und Tod begleiten uns durch dieses Leben. Und wir werden selbst nicht fertig damit. Wir lehnen uns dagegen auf. Wir fragen endlos nach dem Warum. Und versuchen wir tapfer zu sein, so werden wir oft müde und lassen uns gehen. Bitten wir Gott um seinen Beistand. Bitten wir um seine ermutigende Gnade: (e)

=

So spricht der Herr: Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Offb 1,17.18


Kyrie-Litanei

Christus Jesus, der Sohn Gottes, hat dem Tode die Macht genommen und neues Lebens ans Licht gebracht. Wir warten auf den Tag, an dem wir schauen werden, was wir jetzt glauben. Aber die Zeit wird uns lang und die Welt macht uns müde. Wir rufen:

Kyrie

Unserer Herz ist bedrückt von Schuld und dem Leiden der Menschen. Wir wissen oft keine Antwort, wenn man uns fragt nach dem Grund unserer Hoffnung. Wir sind schwach, wenn es gilt der Gewalt des Todes standzuhalten. Wir rufen:

Kyrie

Wir kommen zu Gott und bitten um Hilfe: dass wir bei allem Vergehen Halt finden an seinem Wort; dass wir bei aller Anfechtung Hoffnung finden, die sich durch nichts beirren lässt; dass wir bei aller Ängstlichkeit Liebe finden, die stärker ist als der Tod. Wir rufen: (f)

Kyrie


Bereitung

In Brot und Wein fassen wir zusammen, was uns bewegt: unsere Fragen, auf die wir Antwort suchen; unsern Hunger und Durst nach Frieden und Liebe; unsere Sorgen und unsere Sehnsucht angesichts von Unrecht und Hass; alles Bemühen um Versöhnung; die ganze Geschichte der Menschheit; unsern Schmerz und unseren Wunsch nach Freude. Und wir hoffen, dass der Geist Christi unter uns wirke und wir einander zu Leben und Frieden helfen, wenn wir Brot und Kelch uns alles, was uns geschenkt ist, teilen nach dem Beispiel Jesu. (g)


Präfation

Wahrhaft, es ist recht und gut und voller Freude, /

immer und überall dir zu danken /

+ Allmächtiger, du Ursprung von allem, was lebt.

In dir leben, weben und sind wir, /

+  jeden Tag erfahren wir auf‘s Neue das Wirken deiner Güte.

Schon in diesem Leben schenkst du uns den Heiligen Geist, /

+  das Unterpfand ewiger Herrlichkeit.

Du hast Christus, deinen Sohn, auferweckt von den Toten /

und hast uns die Hoffnung geschenkt, /

+  dass auch wir erweckt werden zu unvergänglichem Leben.

Mit deinem ganzen Volk auf Erden /

und der Schar deiner Engel und Vollendeten im Himmel /

+ preisen wir deinen Namen und vereinen uns im Lobgesang: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, dass dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr...

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen dir Lob und Dank. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist, dass dieses Brot und dieser Kelch uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, dass wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden. In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig. (i)


Dankgebet

Wir danken dir für deine Gaben: Schon jetzt gibst du uns Anteil am Kommenden, Gott. So haben wir ein Ziel. So spüren wir deine Zukunft und wagen zu singen: Alles ist gut, was du gemacht hast. Mühselig, langsam wirken wir aus deiner Verheißung. In Hoffnung und Furcht leben wir auf dich zu. Gib uns die Kraft auszuharren. Bring uns an ein glückliches Ende. Bring uns in deine Ewigkeit. (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. H.Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart 1994, S. 143

b - vgl.Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S 467.  

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S.167, Nr. 98

d - vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 137

e - vgl. Ch. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, Gütersloh 1981, S.48 

f - vgl. Ch. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, Gütersloh 1981, S. 84

g - aus einer Materialsammlung der Badischen Kirche 

i - vgl. Book of Common Prayer (Episcopal - USA), New York 1979, S. 369

k - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Wien 1967, S. 167