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14. August 2011


8. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Früchte des Geistes    

Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Eph 5,8.9


Predigttext (Prophetie):  Jesaja 2,1-5 (III) - Völkerwallfahrt zum Zion

Epistel:  Epheser 5,8b-14 (II) Kinder des Lichts

Evangelium:   Matthäus 5, 13-16 (I) Salz der Erde - Licht der Welt 


           


Eröffnung (Begrüßung)

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.R: Amen.  

„Lebt als Kinder des Lichtes“, heißt es im Spruch über dieser Woche. Licht - das öffnet uns für eine entsprechende Sicht unseres Lebens. Wie das Licht uns alle Morgen von neuem leuchtet und weckt mit seinen Strahlen - so wecke Gott auch uns. Wie die Sonne - selbst verborgen hinter Wolken und Regen - uns keinen Tag im Dunkel lässt und unsere Erde wärmt - so lasse Gott uns seine Treue immer wieder aufgehen. Gott öffne den Weg durch die Schatten und das Trübe hindurch und stelle uns auf die Füße, aufgerichtet, mit erhobenem Haupt, erhoben zu ihm, der Sonne der Gerechtigkeit: Gott, der mit dem Tag auch seine Güte sendet, der unser Licht ist und unser Heil. (a)



Votum und Psalm  

Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden. Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit. Wahrlich, das ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist‘s, der uns führet.  Ps 48,11.15

Psalm 92 -  Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken. (EG 737) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns in dieser Welt nicht allein lässt: - Stille - 

Barmherziger, gütiger Gott, schenke uns Weisheit, dich zu erkennen, Verstand, dich zu begreifen, Eifer, dich zu suchen, Geduld, auf dich zu warten, Augen, dich zu schauen, ein Herz, dir nachzusinnen, und ein Leben, dich zu verkündigen in der Kraft des Geistes deines Sohnes Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn.. (b)

oder

Allen, die sich ausstrecken nach dir, Gott, schenkst du dein Licht und dein Wort. Und dein Reich gibst du gerade den Armen und Schwachen. So wirst du auch uns gnädig sein. Schick uns nicht fort mit leeren Händen, sondern erfülle uns ganz mit Christus und seinem Geist, deinem Wort der Treue, deinem lebendigen Licht für dieses Welt und alles Leben, jetzt und bis hin zu dir in Ewigkeit. (c)


Bekenntnis

Das soll für unser Leben und Verhalten gelten: Dass ein jeder nicht auf das Seine sehe, sondern auch auf das, was dem anderen dient. Seien wir unter uns gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus entspricht. Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Hymnus aus dem Philipperbrief  - Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764) 


Fürbitten

Jesus Christus, Bruder und Herr, wir danken dir. Auch für diese Zeit, da die Welt an so vielen Orten bedrohlich und friedlos aussieht, sagst du dein Wort des Friedens und lässt uns so über unser irdisches Scheitern hinausblicken. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison

Noch treffen wir auf Not und Unfreiheit in unserer Welt, noch herrschen Gewalt und Angst, noch wird die Wahrheit entstellt, noch regiert Misstrauen im Kleinen wie im Großen, noch werden die Lebensrechte vieler Menschen gebeugt. Aber schon jetzt zeigst du, Christus, uns dein Reich, in dem es Fülle und Freiheit gibt, in dem Friede und Gerechtigkeit herrschen, in dem Erkenntnis der Wahrheit, Hilfe  und ein Vertrauen über Grenzen hinweg den Ton angeben. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison

Deine Zukunft, Christus, hältst du für uns bereit. Gib uns und allen Menschen dadurch Orientierung. Hilf uns, dahin unterwegs zu bleiben und Wege zu suchen, Frieden zu fördern und zu bewahren. Gib uns Kraft und Mut, uns dafür wirksam einzusetzen im Wahrnehmen unser politischen  Verantwortung, in der Bereitschaft zu klaren Entscheidungen, in unserer Kritik an Abwegen. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison.

Gebrauche uns und viele Menschen weltweit als Zeichen deiner Hoffnung, Christus. Stärke uns, dass wir die Dienste tun, die für das Zusammenleben der Menschen wichtig sind. Lass uns den Bedrängten wirksam helfen. Auch wenn wir noch wenige sind, hilf uns, mit unserer kleinen Kraft und in deinem Geist Gerechtigkeit und Frieden zu fördern. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison d)


Sendungswort

Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem dem Angesicht Jesu Christi.. 2.Kor 4,6

*


Eingeständnis und  Zusage

Im Licht von Gottes Gnade erkennen wir, wie  dunkel unser Leben ist und wie fern wir von ihm leben. Wir haben ihn aus dem Blick verloren, darum fehlt es uns an Zuversicht und wir sind arm an Liebe. Gott nehme uns an der Hand und ziehe uns zu sich. Er erneuere uns durch die Kraft seines Geistes und schenke uns seine Gnade:   (e)

=

So spricht der HERR: Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben, meinen Geist, und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. Hes 36,26f


Kyrie-Litanei

Wo Unwissenheit, Selbstliebe und Unverständnis die Gemeinschaft des Lebens gefährden - schenke dein Licht, du Gott der Liebe. Wo Unrecht und Unterdrückung den Lebenswillen von Menschen und Völkern zerbrechen, schenke dein Licht, du Gott der Befreiung. Wir rufen dich an:

Kyrie 

Wo Hunger und Armut, Krankheit und Tod das Leben zur unerträglichen Last machen - schenke dein Licht, du Gott der Gnade. Wo Misstrauen, Hass und Krieg die Erwartung an das Leben zugrunde richten - schenke dein Licht, du Gott des Friedens. Wir rufen dich an:

Kyrie 

Wo Zweifel, Ängste und Sorgen dem Leben die Freude rauben - schenke dein Licht, du Gott der Hoffnung. Wo Mühen und Vergeblichkeit, Schuld und Versagen das Leben hart und bitter werden lassen - schenke dein Licht, du Gott der Treue. Wir rufen dich an: (f)

Kyrie 


Bereitung

Gelobt sei der Ewige, unser Gott. Er schenkt uns das Brot, Frucht der Erde und menschllicher Mühe. Er schenkt uns die Frucht des Weinstocks, Zeichen des Festes und der Freude. Er lasse uns diese Gaben zum Brot des Lebens und zum Kelch des Heiles werden. - Wie aus den vielen Körnern das eine Brot, aus den gekelterten Trauben der Wein geworden ist, so mache er aus uns eine Gemeinde, ein Zeichen des Friedens und der Hoffnung für die Welt. (g)


Präfation 

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du kennst unsere Mühen und unser Fragen /

+  und versteht selbst das, was für uns unaussprechlich bleibt. 

Aber du lässt uns mit unserer menschlichen Kraft nicht allein, /

sondern verheißt den Geist, der uns vertritt /

+  und hinausbringt über Zweifel und Bedrängnis.

So singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

So stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

+ So stimmen wir ein in das Lob deiner Engel, das Himmel und Erde verbindet: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, wie dein Sohn dich gepriesen hat mit seinem ganzen Leben und so auch dann im Anblick seines Todes:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

R: Deinen Tod, o Herr...

So feiern wir, Gott, - verbunden mit der weltweiten Kirche - das Gedächtnis, das dein Sohn uns gestiftet hat. In seinem Namen bitten wir: Sende aus deinen Geist, der lebendig macht, dass wir diese Gaben empfangen als das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Schau gütig herab auf uns, versammelt um den Tisch deines Sohnes. Lass seine Treue, seine Hingabe, sein Erbarmen mächtig werden über unser Herz. Erlöse uns zu der Freiheit, die wir an ihm erkennen. Mach uns eins in der brüderlich-schwesterlichen Liebe, die er schenkt und erwartet. Und stärke uns durch deinen Geist,  dass er uns fähig macht, als Kinder zu dir zu rufen und voll Vertrauen mit Christus zu beten: (i)


Dankgebet 

Dass wir dein Wort vernommen haben, Gott; dass wir das Brot gebrochen haben miteinander und den Kelch geteilt, lass es uns das Zeichen sein, dass du uns nahe bist, dass wir deine Menschen sind, von dir geliebt, von dir genährt. Verlass uns nicht, wir bitten dich, sei wie das Tageslicht um uns, sei unser fester Boden und noch mehr, seine unsre Zukunft, (unser Vater,) jetzt und in Ewigkeit. (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I , Suttgart 2004, S. 177,14

b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 173, 4 

c - vgl.  H.Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 28

d - vgl. J.Krumacher, Liturgische Anregungen zur Friedensdekade 2004 

e - vgl.  Agende für die Evangelische Landeskirche in Baden, Bd. I, Karlsruhe  1996, S.69 

f - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 382, Nr. 290

g - vgl. So seid ihr nicht mehr Gäste und Fremdlinge (OKR Stuttgart 2001), S. 49

h - R.B.

i - vgl. H.R. Müller-Schwefe (Hg), Das Wort zum Abendmahl, Göttingen 1980, S. 130 (G. Fischer)

k - vgl. H.Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 153