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28. November 2010


1. Sonntag im Advent  (violett/blau(x)  Die Ankunft des Königs

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. Sach 9,9


Predigttext (Prophetie): Jeremias 23,5-8 (III) Verheißung des gerechten Königs

Epistel:  Römer 13,8-12 (II) Die Nacht ist vorgerückt

Evangelium:  Matthäus 21,1-9 (I) Einzug Jesu in Jerusalem

(Vorschläge zur Perikopenevision sind ggf. berücksichtigt und gekennzeichnet)



Vorspiel


Eröffnung

(Soweit möglich wird die erste Kerze am Adventskranz erst am Ende der Eröffnung entzündet)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt , unserm Herrn und Heiland Jesus Christus. 

G: Amen. 

Heute feiern wir den „ersten“ Advent und werden erinnert  an da "erste" Kommen Jesu Christi , der das Licht der Welt ist. Er wurde geboren in Bethlehem, der Stadt Davids.  Als ein Nachfah-re Davids war er wie dieser berufen, ein gerechter König zu sein. Er möge auch in unseren Her-zen geboren werden, nicht in  festlicher Feier nur, sondern so,  dass er König und Herr unseres ganzen Lebens wird. (a)  Darum entzünden wir die erste Kerze am Adventskranz mit der Bitte, dass sich die Verheißung über dieser ersten Woche im Advent erfülle, „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer."( Sach 9,9) (Entzünden der ersten Kerze)


Lied zum Eingang: Macht hoch die Tür (EG 1,1-5)


Votum und Psalm

Hosianna, dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe! Mt 21,9

Psalm 24 -  Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch (EG 712) 


Tagesgebet

Beten wir still zu Gott, in der Gewissheit, nicht vergeblich zu warten: - Stille - 

Herr Jesus Christus, die Welt erwartet dich: im Hungern der Unterdrückten nach Gerechtigkeit. im Wunsch der Armen nach Auskommen, im Suchen selbst der Reichen nach dem, was größer ist als Wohlstand, in der Sehnsucht unsrer Herzen nach wahrem Leben und im Lobgesang deiner Kirche über deine Zukunft - immer ist die Erwartung groß an dich, unser Retter und Herr.  (b) 

*

Allein auf dich, Gott, können wir vertrauen und ohne Furcht sein. Du bist zu uns in Jesus ohne Waffen und äußere Gewalt gekommen, doch seine Liebe hat Kraft, Menschen zu verwandeln. Dankbar für deine Nähe bitten wir: Bleibe bei uns alle Tage bis du dein Reich vollendest durch ihn, den Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)



Lobpreis / Bekenntnis 

Der Engel hat Maria verkündet: Dein Sohn wird groß sein und ein Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. (Lk 2,32 ) - Voll Vertrauen stimmen wir ein in den Lobgesang der Maria:

Magnificat -  Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 / 781.6) 


oder

(Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat: (Hebr 10,23)

Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater... (EG Wü 686)

oder

Neues Glaubenszeugnis

Wir glauben an den einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und uns Menschen zu seinem Bild. Er hat Israel erwählt, ihm die Gebote gegeben und sienen Bund geschlossen zum Segen für die Völker.

Wir glauben an Jesus von Nazareth, den Nachkommen Davids, den Sohn der Maria, den Christus Gottes. Mit ihm kam Gottes Liebe zu allen Menschen, heilsam, tröstlich und heraus-fordernd. Er wurde gekreuzigt unter Pontius Pilatus, aber Gott hat ihn auferweckt nach seiner Verheißung, uns zur Rettung und zum Heil.

Wir glauben an den Heiligen Geist, der in Worten und Zeichen an uns wirkt. Er führt uns zusammen aus der Vielfalt des Glaubens, damit Gottes Volk werde aus allen Völkern, befreit von Schuld und Sünde, berufen zum Leben in Gerechtigkeit und Frieden. Mit der ganzen Schöpfung hoffen wir auf das Kommen des Reiches Gottes. (d)


Fürbitten

Preisen wollen wir dich für deine Nähe, ewiger Gott, und dir, Jesus, Bruder unter den Men-schen wollen wir danken: Du bist gekommen, um unter uns Licht zu schaffen. Doch noch ist der Friede fern und dunkel erscheint uns oftmals das Leben. So komm und kehre wieder ein in diese zerfahrene Welt. Vollende, was du begonnen hast. Führe deinen Tag herauf. Lass anbre-chen dein Reich. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Komm mit deinem Frieden, dass nicht Zank die Zerstrittenen beherrsche. Komm mit deiner Weitherzigkeit, dass nicht Misstrauen die Fremden lähmt. Komm mit deiner Geduld, dass nicht Lieblosigkeit die Brüder und Schwestern trennt. Komm mit deiner Hoffnung, dass nicht Ver-zweiflung die Sterbenden tötet. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Komm und hilf uns, dich zu erkennen, wie du uns erlöst hast von dem, was uns ängstigt; wie du uns hinausführst über das, was uns hoffnungslos macht; wie du uns auferstehen lässt aus dem, was uns zugrunde richtet. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Komm zu den Großen und den Kleinen. Komm zu den Starken und den Schwachen. Komm zu den Geselligen und den Einsamen. Komm zu den Beglückten und den Verbitterten. Komm zu den Liebenden und den Ungeliebten. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Komm mit neuem Leben. Komm mit deiner Verwandlung. Komm, lass es licht werden werden in uns und um uns. Komm, erneure alle Welt. Komm. Wir rufen dich an: 

R: Kyrie eleison  (e)


Schlussstrophe: Ach mache du mich Armen (EG 10,4)


Sendungswort

Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweiget nicht. Ps 50,2

oder

Christus ist unterwegs zu uns. Damit wir in unserem Warten nicht ungeduldig, in unserer Vorfreude nicht enttäuscht und in unserer Hoffnung nicht unsicher werden, stärke uns Gott mit seinem Segen: (f)


*

Eingeständnis und Zusage

Gott wartet auf uns, bis wir zu ihm kommen. Und wir dürfen erwarten, dass er uns hilft. So bitten wir in den Dunkelheiten unserer Tage um Lebenskraft, wenn es uns schlecht geht; um Mut, wenn wir verzweifeln wollen, um Befreiung, wenn uns Schuld belastet, um Trost, wenn wir traurig sind. Gott schenke uns seine Gnade:  (g)

=

Die Güte des HERRN ist‘s, dass wir nicht gar aus sind. Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu und seine Treue ist groß. Klgl 3,22+23


Kyrie-Litanei

Was hätten unsere Tage für einen Inhalt, wenn wir nichts mehr erwarten dürften? / Welchen Sinn machte unser Tun, wenn es nicht von Hoffnung getragen wäre? / Warum sollten wir uns immer wieder der Gefahr von Enttäuschungen und Fehlschlägen aussetzten, wenn niemand uns ermutigt zum Neubeginn? - „Wir warten auf dich, Gott,“ und rufen:

Kyrie 

Täglich merken wir, wie verschlossen wir sind in uns selbst, / wie unfähig wir sind, den Mitmenschen vorbehaltlos zu begegnen, / wie festgelegt wir sind durch bisherige Entscheidungen, / wie wenig wir uns vorstellen, es könnte auch ganz anders sein. -„Wir warten auf dich, Gott,“ und rufen:

Kyrie

Gott möge kommen und unsere Tage erfüllen. / Gott möge kommen und unser Tun vollenden. / Gott möge kommen und alles zurechtbringen. / Gott möge kommen und uns öffnen für sein Reich. - „Wir warten auf dich, Gott“ - und rufen: (h)

Kyrie  


Bereitung

Hosianna dem Sohn David! Im Brot, das wir brechen, kommt er zu uns; im Wein, den wir teilen, ist er uns gegenwärtig. So wird Gott durch Christus für uns fassbar; so können wir ihn begreifen. Er teilt sich uns mit, er nimmt sich unser an, er geht ein in unsere Welt, ist Gast und Gastgeber zugleich. Er, der König aller Völker ist, wird zum Diener des ganzen Menschengeschlechts. Sein Wein will uns erquicken, sein Brot wird uns stärken, seln Wort weist uns den Weg und das Ziel. (i) 


Lobgebet (Präfation)

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Durch Christus preisen wir deine große Treue /

Ihn hast du gesandt als Sohn deines Volkes Israel, den Völkern das Heil zu verkünden. /

+ Durch ihn erfüllst du alle Verheißungen der Propheten. 

Darum soll allein dir die Ehre gelten /

+ aus aller Schöpfung und von deinem ganzem Volke.

Und mit allen, die unterwegs sind hin zu dir, /

mit den Hoffenden seit Anbeginn der Zeiten, /

mit den Propheten und der großen Schar deiner Engel, /

+ mit ihnen lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: (k)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Heiliger Gott. Dir bringen wir unser Lob durch Jesus Christus, deinen Sohn. Er hat deinen Namen verherrlicht, deinen Willen vollbracht, dein Reich begonnen und hat sich selbst dahingegeben, damit wir leben.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesen Brot essen und von diesen Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr... 

Indem wir hier das Gedächtnis Christi halten, feiern wir sein vollkommenes Opfer am Kreuz und seine ruhmreiche Auferstehung und Himmelfahrt; wir bekennen, dass er der Herr aller Dinge ist; und bereiten uns für seine Ankunft in seinem Reich. Wir bitten dich, Gott: Durch deinen heiligen Geist lass uns dieses Brot und diesen Wein empfangen als Leib und Blut Chr-isti. Nimm an unser Lob. Und indem wir auf sein Geheiß hin essen und trinken, vereine uns mit Christus zu einem Leib in ihm und stärke uns, ihm in der Welt zu dienen. Dir, dem einzig heili-gen und ewigen Gott, Vater, Sohn und Heiligem Geist, geben wir Lob und Ehre, jetzt und alle-zeit. (l)


Dankgebet

Gütiger Gott, wir waren Gäste an deinem Tisch. Du hast uns gestärkt mit dem Brot des Lebens und dem Kelch des Heils: Bewahre uns im Glauben bis der Tag anbricht, an dem wir mit dir essen und trinken werden in deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. .(m)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Über-setzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

 (x) Im Unterschied zum Passions-Violett ist in der schwedischen und finnischen sowie in man-chen amerikanischen Kirchen (Königs-)Blau als liturgische Farbe im Advent gebräuchlich.

a - vgl.  Common Worship - Times and Season,( Church of England) London 2006, S. 51

b - vgl. Common Order (Church of Scotland), Edinburgh, 3.Aufl. 2005, S. 429

c -  vgl. H. Grosch, An deiner Hand, Frankfurt/M. 1995, S. 2

d - vgl. Württembergisches  Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 227, Nr. 5 

e - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 11

f - vgl. E.Scheibe, Gottesdienst feiern, Leipzig 2001, S. 42

g - vgl.M. Josuttis, Erleuchte uns mit deinem Licht, Gütersloh 2009, S. 11

h - vgl. K.Bannach / G.Raff, Gottesdienstgebete, Gütersloh, 1977, S. 10 u. 16

i - vgl. W. Milstein, Es ist ein Ros entsprungen, Göttingen 2005, S. 22f

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 616

l - vgl. Book of Service, (United Reformed Church, England & Wales) Edinburgh 1980, S. 31 

m - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 245