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24.  Dezember 2004


Christvesper (weiß)  - Das Licht der Welt    


Predigttext: Johannes  3,16-21 (III) - Gott liebt diese Welt

Schriftlesung (Weihnachts-Evangelium): Lukas 2,1-14 (I) - Die Geburt Christi           

(Alttestamentliche Lesung: Jesaja 9,1-6 (IV) - Das Licht in der Finsternis)



Vorspiel 


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. G: Amen.

Seien Sie herzlich willkommen an diesem Heiligen Abend, an dem wir die Geburt Gottes unter uns Menschen feiern. Und das wäre ein Wunsch zu Anfang dieses Festes: Dass wir alle jetzt auch zuinnerst hier sein können - durchaus, so wie wir sind - mit unseren Fragen, vielleicht auch unserer erwartungsvollen Freude. Hier sein, um uns Gott zuzuwenden, zu singen, auf sein Wort zu hören, ihn selbst zu bitten. Und dass wir vor ihm zur Ruhe kommen von unseren Geschäften und was uns 

sonst umtreiben mag, dass wir einhalten bei unseren Träumen wie unseren sorgen, dass wir uns ihm öffnen, und die Botschaft dieses Festes uns erreicht: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab, auf dass  alle, die an ihm glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (a)


Lied zum Eingang


Eingangswort und Psalm

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter, und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst Jes 9, 1.5

Psalm 98  - Singet dem Herrn ein neues Lied  (EG 739)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, berührt vom Wunder dieses Festes: - Stille - 

Gott, du bist so menschlich geworden in Jesus, deinem Sohn, damit auch wir ganz menschlich werden können. Gib dich zu erkennen in deiner Liebe unter uns. Mit Gedanken voll Güte helfe uns weiter. Durch Worte des Verstehens mache uns frei. In Taten zum Frieden verbinde uns. So lass uns dich finden, du menschlich gewordener Gott, durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn.(b)

oder

Ewiger, unser Gott. Du stiftest Frieden in friedloser Zeit. Du rufst uns aus aller Hast in deine Stille. Du führst uns aus Gedankenlosigkeit zum Dank und aus tausend Sorgen hin zu dem einen, was not ist: zu dem Kind in der Krippe, in dem deine Liebe uns Menschen erscheint. So nimm uns ganz in deine Freude hinein. Sei und bleibe du uns nahe in ihm, Jesus Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (c)

oder

Herr, unser Gott. Du bringst große Freude in unsere Welt, weil du als Kind in der Krippe zu uns kommst. Wir bitten dich, lass die Freude auch bei uns einziehen in unsere Familien, in unsere Herzen, in unsere ganze Welt. Die Freude, die du bringst, ist tiefer als alle Freude, die wir selbst machen können. Lass sie uns einander weiterschenken. (d)

 

Lesungen  - Antwort-Lieder - Ansprache - Besinnung


Bekenntnis

Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.

Loben wir miteinander Gott, der sich in diesem Kind offenbart hat:

Apostolisches Bekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG 686)


Fürbitten

Dein Licht ist in allen Dingen. Um uns ist Dunkel. Du bist das Licht, Jesus, Sohn Gottes. Öffne uns mit deinem Kommen die Augen. Lass uns die verborgene Tiefe der Dinge erkennen und das Geheimnis deiner Güte wahrnehmen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Lass uns im Licht deines Kommens, die Menschen sehen lernen, wie Gott sie gemeint hat. Lass uns die Welt sehen lernen, wie Gott sie geschaffen hat. Lass uns Gott selbst sehen lernen, wie er sich gezeigt hat in dir. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten in dieser Nacht (an diesem Abend) besonders für alle, die im Dunkel und auf der Schattenseite unserer Welt leben: für alle Ausgegrenzten und Zurückgesetzten; auch für alle Enttäuschten; alle Mutlosen; alle, die mit ihrem Alleinsein nicht zurechtkommen; alle auch, denen es schwer fällt, sich selbst anzunehmen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für alle Kranken. Wir bitten für die Sterbenden und die Trauernden und gedenken der Verstorbenen. Alle vertrauen wir dir an und bitten, dass im Licht deines Kommens, Jesus, Sohn 

Gottes, ihre Not verwandelt wird und neues Leben beginnt - darum rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Komm zu uns, Christus, mit deiner Nähe. Bleibe bei uns mit deinem Licht. Strahle Zuversicht aus und gib uns Kraft, daß wir geben können, was wir selbst erfahren: Deine Zuwendung zu allen Geschöpfen, heute und Tag und Tag bis in Ewigkeit. (e)

R: Kyrie eleison.


Vater unser


Lied zum Ausgang


Sendungswort

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh 1,14

*


„Bethlehem“-Segen

Gott segne euch im Licht von Bethlehem, das aufgestrahlt ist mit der Geburt Jesu im Stall, und erfülle euere Herzen und Häuser mit seiner Freundlichkeit und Wärme.

Gott behüte euch im Licht von Bethlehem, dessen Klarheit die Hirten in der Nacht umgab, und stärke in euch das Vertrauen zur Botschaft der Engel, daß Freude euch und allem Volk geschieht.

Gott sei euch gnädig im Licht von Bethlehem, zu dem die Weisen unterwegs waren, und leuchte euch mit allen, die auf der Suche sind, und lasse euch hinfinden zum Retter der Welt.

So erhebe Gott, der Herr, sein Angesicht über euch im Licht von Bethlehem und schenke - jetzt und allezeit - seinen Frieden + auf Erden. (f)


*

Eingeständnis und Zusage

Wir sind im Dunkel, aber Gottes Licht will uns leuchten. Wir stehen oft einsam da, aber Gott erwartet uns längst. Wir fühlen uns verloren, aber Gott will uns halten. Wir sehen uns in Schuld verstrickt, aber Gott kann uns befreien. Bitten wir um seine rettende Macht, bitten wir um das Kommen seiner Gnade: (g)

=

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jesaja 60,1


Kyrie-Litanei

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. - Darauf vertrauen wir und rufen:

Kyrie

Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage (der Befreiung vom Joch) Midians. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. - Darauf vertrauen wir und rufen:

Kyrie

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er‘s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth. - Darauf vertrauen wir und rufen: (h)

Kyrie 


In der Christvesper wird in der Regel kein Abendmahl gefeiert


Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - vgl. K. Bannach / G. Raff, Gemeinsam vor Gott, Gütersloh 1974, S. 13

c - vgl. Kirchenbuch der württemb. Landeskirche (1988), S. 82, Nr. 15

d - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I (2004), S. 133, Nr.22

e - vgl. Ch. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, Gütersloh 1991, S. 100

f - neu (R.B.)

g - vgl. H. Nitschke (Hg), Weihnachten, Gütersloh 1974, S. 19 (H.D. Knigge)

h - Jesaja 9,1-5