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17.  November 2010 (a)

- als Bußfeier -


Buß- und Bettag (violett)  - Ruf zur Umkehr 

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr 14,34   


Predigttext (Epistel): Römer 2,1-11 (II) Der Maßstab des göttlichen Gerichts

Schriftlesung (Evangelium):  Lukas 13,1-9 (I) Der Feigenbaum

(Prophetie: Jesaja 1,10-17 (VI) Wahrer und falscher Gottesdienst )



Vorspiel 


Eröffnung (Begrüßung)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Amen.

Wenn wir aufmerksam den Lauf der Welt verfolgen, merken wir bald, in wievielen Bedrängnissen die Menschheit lebt, wieviele Spannungen uns beunruhigen, wieviel Ungerechtigkeit drückt, wie der Geist der Vergeltung, der Gewalt und Rücksichtslosigkeit sich breit macht. Was müsste sich ändern? Was könnte uns helfen? Kann nur die Angst unsere Lehrmeisterin sein? Nur Not zur Besinnung führen? Nur eine Gefahr uns zum Umdenken bringen? Nur  drohende Vernichtung Einhalt gebieten? Schlagen wir den Ruf zur Buße, den wir an vielen Stellen der Bibel finden, leichtfertig in den Wind? Gott führe uns durch seinen Geist zur Umkehr auf den Weg des Guten, solange es Zeit ist. (a) 


Lied zum Eingang


Eingangswort und Psalm

Suchet den HERRN solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist. Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. Jes 55,6.7 

Psalm 51 -  Gott sei mir gnädig nach deiner Güte (EG 727) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns mit seiner Barmherzigkeit erwartet: - Stille - 

Gott, himmlischer Vater. Du hast keine Freude an der strafenden Gerechtigkeit. Du hast Mitleid mit den Schuldigen (wie mit Kranken) und willst heilen. Darum wagen wir es, zu dir zu kommen, zerschlagen und verirrt wie wir sind, und bitten dich: Heile unser Gewissen. Schenk uns die Kraft, deinem Willen zu folgen, Schaden zurechtzubringen und das Versagen anderer zu verzeihen durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Wer sind wir, wo stehen wir, was ist uns gelungen, worin haben wir versagt? - Auf solche Fragen suchen wir Antwort. Wir werden sie nicht finden ohne dich, Gott, nicht ohne dein richtendes und rettendes Wort. Darum bitten wir dich: Komm und sprich zu uns. Hilf uns die Wahrheit erkennen und annehmen, die Wahrheit unserer Schuld und die Wahrheit deiner Vergebung. Sei uns gnädig um Jesu Christi willen. (c)


Schriftlesung - Antwortlied - Text und Predigt - Besinnung (Zwischenspiel )


Summe der Gebote 

Jesus Christus, unser Retter und Herr, gibt uns Weisung für unser Leben im Glauben, wenn er spricht: Das höchste Gebot ist das: "Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen Kräften". Das andere ist dies, "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". Es ist kein anderes Gebot größer als diese. Mark 12, 29-31


Sündenbekenntnis

Lasst uns vor Gott unser Missachten der Gebote bekennen:

Du allein willst unser Gott sein, aber wie selten richten wir unser Leben an deinem Willen aus. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du bist uns nahe, auch ohne ein festes Bild, aber wie leicht zweifeln wir, wenn dein Weg nicht unseren Vorstellungen entspricht. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du hast uns deinen Namen offenbart, aber wie oft haben wir ihn gedankenlos verwendet oder für eigene Zwecke mißbraucht. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du lässt uns ausruhen von unsere Arbeit und deine Gegenwart feiern, aber wie selten berührt uns dein Wort. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du hast gewollt, dass wir geborgen aufwachsen, aber wie wenig haben wir gedankt für Hilfe, Geduld und Verständnis, die uns geschenkt werden. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du trittst ein für das Lebensrecht aller Geschöpfe, aber wie leichtfertig setzen wir deine Gabe aufs Spiel und gefährden sie durch Bequemlichkeit, aus Selbstsucht oder Hass. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du hast uns zur Gemeinschaft in Liebe und Treue einander anvertraut, aber wie oft sind wir nicht achtsam, wie leicht suchen wir unseren Vorteil und die eigene Befriedigung. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du gibst Sicherheit durch Eigentum und Ordnung, aber wie gern nutzen wir Rechte aus, wie bedenkenlos leben wir auf Kosten anderer, wie wenig kümmert uns fremde Not. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du willst, dass wir die Wahrheit gelten lassen; aber wie ehrlich ist unser Wort, wie sorgsam unser Urteil, wie verläßlich unser Versprechen, wie ernstgemeint unsere Vergebung. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du rufst uns zu einem Miteinander ohne Neid und Mißgunst; aber wie wenig achten wir unsere eigenen Grenzen und gönnen anderen ihr Glück. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

An deinen Geboten, Gott, erkennen wir, dass wir versagt haben. Wir leben nicht so, wie es der Liebe entspricht. Wir sind schuldig geworden vor dir und sind unseren Nächsten vieles schuldig geblieben. Gott, sei uns Sündern gnädig. Wir können nur rufen: (d)

R: Kyrie eleison.


Vaterunser


Zuspruch

Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher beim dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. (1.Joh 2,1.2) - Wir dürfen gewiss sein: Der allmächtige Gott hat sich unser erbarmt und vergibt uns unsere Schuld um Jesu Christi willen. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt, muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft. (e)

Der Zuspruch kann mit Handauflegung (am Altar) und folgendem Segenswunsch bekräftigt werden:

Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre eueren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. (Treu ist er, der euch ruft, er wirds auch tun.) 1.Thess 5,23(24)


Friedensgruß

Es kann  auch - zusätzlich zur Handaufllegung oder stattdessen - in der Gemeinde der Friedensgruß getauscht und wie folgt eingeleitet werden:

Erkennt euch im Herrn (von neuem) als Brüder und Schwestern. Niemand sei gegen die anderen, niemand in in sich verschlossen. Vergebt, wie euch vergeben ist, nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. (vgl. Kol 3,13, Röm 15,7) 


Lied zum Ausgang - Abkündigungen 


Schlussgesang: Lass mich dein sein und bleiben (EG 157) 


Sendungswort

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr 14,34

Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein (und der Ertrag der Gerechtigkeit wird ewige Stille und Sicherheit sein). Jes 32,17


Segen - Nachspiel



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart, 1994, S. 142

b - vgl. H. Nitschke (Hg) Gottesdienst ‘77, Gütersloh 1977, S. 63 (v. Mehring)

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I , Stuttgart 2004, S. 166  Nr. 95

d - R.B.

e - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I , Stuttgart 2004, S. 353, Nr. 2