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9. Mai 2010


Rogate * - 5. Sonntag nach Ostern (weiß)  - Die betende Kirche

 Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet. Ps 66,10 

(* Sonntagsname nach Matth 7,7)



Predigttext (Epistel): 1.Timotheus 2,1-6a (II) Mahnung zur Beharrlichkeit im Gebet

Schriftlesung  (Evangelium):  Johannes 16, 23b-28(29-32)33 Gebete im Namen Jesu 

(Thora: 2. Mose 32, 7-14 (VI) Moses Fürbitte)



Eröffnung

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Gottes Willen sollen wir uns gefallen lassen im Durcheinander von dem, was hier und heute gewollt und durchgesetzt und oft auch erlitten wird. Uns mögen die Augen aufgehen und das Herz weit werden im Licht und im Vertrauen auf Gottes bleibenden Willen, der uns rettet von Lebensangst, sein Wille, der Mensch geworden ist in Jesus von Nazareth, allen Menschen zugute, versöhnend und befreiend. Was immer uns bewegt - Gottes Wille geschehe in dieser Stunde und zu jeder Zeit. (a)

 

Psalmodie (gesungen)

Aufruf: Kommt herzu, lasst uns dem HERRN und jauchzen dem Hort unsres Heils! Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen. Ps 95, 1-2

Leitvers: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst...

Psalm 67:  Gott sei uns gnädig und segne uns (EG Wü 765)


oder

Votum und Psalm 

Kommt herzu, lasst uns dem HERRN  und jauchzen dem Hort unsres Heils! Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen. Ps 95, 1-2

Psalm 67 -  Gott sei uns gnädig und segne uns (EG 730)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zu Gott, und vertrauen uns seiner Güte an: - Stille - 

Gott. Du willst, dass allen Menschen geholfen wird und siehst viel besser als wir, was uns zum Frieden dient. So kommen wir mit unserem Gebet zu dir: lass unser Leben offen sein für dich, damit dein Geist und deine Gaben uns erfüllen durch ihn, der unser Fürsprecher ist: Jesus Christus, unser Bruder unter den Menschen, unser Herr für Zeit und Ewigkeit. (b)

oder

Du bietest uns das Gespräch mit dir an und hast längst das grundlegende Wort gesagt, als du uns ins Dasein gerufen hast. Erlöse uns von der Last, die auf unseren Herzen liegt. Befreie von Sorgen und Wünschen, die auf Unwesentliches zielen. Überwinde Enttäuschungen, Angst und Schuld, dass wir deine Stimme vernehmen, dein Wort, das du heilsam und ermutigend gesprochen hast in Jesus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (c)


Bekenntnis / Lobpreis

Mit der Bitte, dass unsere Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe und (zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis,) zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.(Kol 2,2.39  So lasst uns (im Hymnus) Zeugnis geben von unserer Hoffnung:

Hymnus aus dem Kolosserbrief  -  Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes  (EG Wü 765)


Fürbitten

Lasst uns füreinander und für alle Menschen beten, dass Gott uns gnädig sei, lasst uns rufen:

R: Kyrie eleison.

Lasst uns darum beten, dass sich das Denken der Menschen erneuert, um Gottes Willen zu erkennen. Lasst uns für alle beten, die verantwortlich sind in Staat und Gesellschaft. Lasst uns beten für die Männer und Frauen, die Entscheidungen für unseren Ort treffen. Lasst uns rufen:

R: Kyrie eleison.

Lasst uns beten für die Menschen, die von Gefahren bedroht sind und für alle, die leiden. Lasst uns beten um ein menschenwürdiges Sterben und dass alle, die Gott vertraut haben, für immer bei ihm geborgen sind. Lasst uns rufen:

R: Kyrie eleison.

Lasst uns beten für die Kirche, dass sie fest an ihren Herrn gebunden ist, Lauheit und Halbherzigkeit austreibt, damit sie ihm glaubwürdig dient, treu seine Botschaft verkündet und sich eindeutig für die Rechte der Menschen einsetzt. Lasst uns rufen:

R: Kyrie eleison.

Lasst uns beten für den Ökumenischen Kirchentag, der am kommenden Mittwoch in München beginnt, dass die Begegnung der unterschiedlichen Christen sie stärkt und zur Hoffnung ermutigt, dass sie ehrlich zu klären suchen, wo sie einander und anderen Menschen die Liebe schuldig geblieben sind, dass sie über konfessionelle Grenzen hinweg sich bereit finden, zum Zeugnis und zum Dienst in der Welt. Lasst uns rufen:

R: Kyrie eleison.

Lasst uns beten, dass Gott seinen Geist sendet, den Geist der Liebe und der Gerechtigkeit, der Wahrheit und der Freiheit, damit Christen überall durch ihre Worte und Taten helfen, die Finsternis von Hunger und Armut, Ungerechtigkeit und Unfreiheit zu vertreiben. Lasst uns rufen:

R: Kyrie eleison.

Tritt für uns ein, erbarmender Gott, wenn wir scheitern. Richte uns auf, wenn wir verzagt sind. Gib uns den Frieden, der allein von dir kommen kann und leite uns auf den Weg der Wahrheit. Dir sei Ehre in Ewigkeit.  (d)


Schlussgesang: Christ ist erstanden (EG 99)


Sendungswort

Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Jesus Christus. 1.Thess 5,16

*

Eingeständnis und Zusage

Vor Gott gestehen wir unseren Kleinglauben: Allzuselten haben wir seine Gegenwart gesucht, wenn wir eine Bitte auf dem Herzen hatten. Allzuwenig haben wir Gott gelobt, den Schöpfer der Welt, den Erlöser von Schuld, den Vollender der Geschichte. Allzuoft haben wir uns mit Formelm und Flosken begnügt, statt innerlich bewegt zu beten. Gott führe uns neu zu ihm hin. Er öffne uns durch seine Gnade: (e)

=

Der Geist hilft unser Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich‘s gebührt, sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. Röm 8,26


Kyrie-Litanei

Du, Gott des Universums, bist unser Gott, der uns kennt und liebt. Deine Größe ist, die Geringsten zu achten. Deine Macht vermag die härtesten Herzen zu öffnen. Deine Göttlichkeit zeigt sich in deiner Menschlichkeit. Dich rufen wir an:

Kyrie

Wie könnten wir dich immer begreifen, bist du doch so anders, als wir oft denken. Wie könnten wir zu dir reden, wenn du uns nicht das Herz geöffnet hättest. Wie könnten wir recht beten, wenn du uns nicht über so viele unserer Alltagswünsche hinausführst. Dich rufen wir an:

Kyrie

Rufe uns zurück, wenn wir uns in eigne Trugbilder von dir versteigen. Widerstehe uns, wenn wir deinen Namen missbrauchen, um uns über andere zu erheben. Befreie uns aus unserer Verschlossenheit. Stecke uns an mit deiner Liebe. Dich rufen wir an: (f)

Kyrie


Bereitung

Im Abendmahl wird uns Gottes Gnade zugewendet. Wir dürfen Empfangende sein. Brot und Kelch werden uns gereicht als ein Zeichen, das sagt: Vor unserm Denken, Fühlen und Handeln, vor unserem Ungenügen und unserem Können, vor unserer Unschuld und unser Schuld steht immer die Liebe Gottes und sein Erbarmen. Im Abendmahl zeigt sich, wovon wir in Wahrheit abhängig sind: Nichts gibt es, was wir aus uns selber hätten. Nichts ist da, dessen wir uns vor Gott rühmen könnten. Nichts braucht es, das wir als Vorleistung einbringen müssten. Gottes Gnade - sie lässt uns leben und macht uns frei, zu glauben und zu hoffen und zu lieben. (g)


Präfation 

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du bist unser himmlischer Vater /

+  und hast uns geschaffen zu deinem Bild. /

Du hast uns aus aller Knechtschaft erlöst /

+  durch die Hingabe deines Sohnes bis in den Tod. /

Du machst uns Hoffnung durch deinen heiligen Geist, /

+  der uns mit unaussprechlichem Seufzen vertritt.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet, /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir danken dir,  Gott, dass du deinen Sohn in unsere Welt gesandt hast. Er hat die Menschen zu sich gerufen: Gerechte und Sünder, Fromme und Fragende, Reiche und Arme, gelehrte und einfache Leute. Er lädt auch uns an seinen Tisch. Wo er mit seinen Gaben gegenwärtig ist, da ist Leben und Seligkeit.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

Wir bitten dich, Gott: Segne durch deinen Geist das Mahl Jesu Christi. Segne uns dieses Brot, dass wir seine Gemeinschaft erfahren. Segne uns diesen Kelch, dass sein Leben uns erfülle. Segne unser Vorhaben, segne unser Gebet, segne unser Miteinander, um der Verheißung willen, die Christus uns gegeben hat. (Mit seinen Worten beten wir:) (i)      


Dankgebet

Gott, du gibst deinen Kindern keine Steine, wenn sie dich um Brot bitten, und reichst uns nicht den Kelch des Verderbens, sondern schenkst Versöhnung und Heil. Schau auf die Not, die Menschen bedrängt, dass niemand zweifeln muss an deiner Güte, sondern wir in der Nachfolge deines Sohnes wachsam werden, seine Hingabe und Liebe mit Wort und Tat zu verkünden: Jesus Christus, unser Bruder und Herr. (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Deutschschweizerische Liturgiekommission, IVB Gebete für den Gottesdienst,2.1

     (nach Thomas Scheibler, Herisau, 2001) 

b - R.B. nach verschiedenen Vorlagen

c -  vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart 1994, S. 59

d -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuc, Berlin 2000, S. 604

e -  vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 152,Nr. 59

f - vgl. S. Bukowski, Laß mich blühen unter deiner Liebe, Wuppertal 2001, S. 77

g - vgl. H. Nitschke, Abendmahl, Gütersloh 1977, S. 20 (P. Beier)

h - R.B.

i - vgl. Württembergische Abendmahlsagende von 1945 (Stuttgart) S. 24

k - vgl.  A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete ..., Stuttgart 1980, S. 151