Text als RTF-Dokument herunterladen

8. Februar 2004


Septuagesimä (70 Tage vor Ostern)  - 3. Sonntag vor der Passion  (grün)  Lohn und Gnade


Predigttext:  1. Korinther 9, 24-27 (II) Zielstrebig

Schriftlesung (AT): Jeremia 9,22-23 (IV) Gotteserkenntnis

(Evangelium: Lukas 17,7-10 (III) Kein Anspruch auf Lohn)


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes (des Vaters) und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Wir freuen uns, dass wir als Gottes Gemeinde zusammengehören: Kinder und Erwachsene, Konfirmanden und alte Menschen, schon lang hier Ansässige und neu Hinzugekommene. Wir sind alle verschieden, aber jeder und jede hat das Leben von Gott. Wir gehen unsere Wege, doch was uns trägt, ist Gottes Zuwendung. Wir möchten in unserem Tun vor Gottes Urteil bestehen können und wir bleiben angewiesen auf seine Gnade. Ihm bekennen wir mit dem Propheten Daniel: Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit (Dan 9,18)  (a)


Votum und Psalm

Das hat uns der Herr kundgetan als seinen Namen: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. 2.Mos 33,19

Psalm 31  - Herr, auf dich traue ich (EG 716) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille um Offenheit für die Güte Gottes: - Stille - 

Gott. Du achtest uns höher als wir es verdienen. Du hast für alle dein Bestes gegeben: Jesus Christus, deinen Sohn. Wir bitten dich: Solche Güte mache uns selber gütig, dass wir uns gegenseitig dein Erbarmen gönnen und miteinander davon leben durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn.(b)

oder

Barmherziger Gott, vor dir kann keiner von uns Menschen bestehen. So lass uns nicht schauen auf das, was wir können und leisten, sondern darauf vertrauen, dass du uns liebst und uns annimmst aus lauter Güte. Das erhoffen und erbitten wir um Jesu Christi willen: dein Sohn, in dem uns deine Liebe begegnet, die von Anfang war und ist und bleibt bis in Ewigkeit. (e)

Bekenntnis / Lobpreis

Seid unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht. Phil 2,5

Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Hymnus aus dem Philipperbrief  - Jesus Christus, der in göttlicher Gestalt war (EG Wü 764)

oder 

Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben und das nicht aus euch selbst, Gottes Gabe ist es Eph 2,8  Bezeugen und rühmen wir dankbar diese Gnade, auf die wir vertrauen:

Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWÜ 686)

oder 

Bekenntnislied - Allein auf Gottes Wort will ich (EG 195,1-3)


Fürbitten

Ewiger Gott. Wir danken dir für dein Wort, das uns gilt, für deine Stimme, die uns ruft, für deine Güte, die uns leben lässt. Gib uns Ohren, die aufmerksam hören, und Herzen, die sich dir öffnen, und Sinne, die deine Liebe begreifen. Wir rufen dich an:

R:  Kyrie eleison.

Wir denken vor dir an unsere Kirche und Gemeinde. Lass uns aufeinander hören in deinem Geist. Gib, dass Vertrauen die Vorbehalte gegeneinander  überwinde. Schenke Liebe und kämpferischen Geist und Mut zu Schritten der Einheit. Wir rufen dich an:

R:  Kyrie eleison.

Wir denken vor dir an die Verantwortlichen in Regierungen und Parlamenten: Lass sie Wege zur Wachheit finden und beschreiten. Gib, dass die Wohlfahrt der Menschen obenan gestellt wird. Bewahre die Erde vor Zerstörung und uns alle vor unserer Selbstvernichtung. Stärke den Mut, auch zu tun, was erkannte Not wenden kann. Wir rufen dich an:

R:  Kyrie eleison.

Wir denken vor dir an die Leidenden, hier am Ort, in unserem Land, überall auf Erden. Wir bringen vor dich die Opfer von Naturkatastrophen, die Opfer im Verkehr, die Opfer von Sucht und 

Verzweiflung, die Opfer von Krieg und Terror (in...). Wir haben die vor Augen, denen andere das

Leben zur Hölle machen. Wir hoffen auf ein anderes Leben, schon jetzt und über diese Zeit hinaus. Wir rufen dich an:

R:  Kyrie eleison.

Du, Ewiger, uns nahe, du unser Begleiter. Gib Kraft und Vertrauen in allem, was uns widerfährt. Lenke die Wege unseres Lebens zu einem guten Ende durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (d)


Sendungswort

Seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.  1.Petr 1,13

*


* Eingeständnis und Zusage

Wie gern wären wir in der Nähe Gottes. Wir gern spürten wir all seine Liebe. Wie gern kehrten wir zu ihm zurück. Doch - was wird aus solchen Vorsätzen: Wie berechnend sind wir oft, wie halbherzig und ohne Mut, wie gern hätten wir einen Glauben nach unseren Wünschen. - Das erkennen wir als unser Versagen und unsere Schuld. Darum bitten wir Gott um Gnade: (e)

=

Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Chrisuts; obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet. 2.Kor 8,9


* Kyrie-Litanei

Unterwegs sind wir, ein Leben lang. / Auf dem Wege - wohin? / Wir gehen und laufen, treiben und stolpern, / immer weiter, manchmal zögerlich und dann wieder eilig. / Wohin werden wir kommen? / Ruhepunkte haben wir nötig auf dem Weg durch das Leben. / zum Ausruhen, zu neuem Kraftholen. / In solcher Erwartung rufen wir:

Kyrie

Unterwegs zu Gott sind wir ein Leben lang. / Sind wir auf diesem Weg?/ Wenn wir gehen und laufen, treiben und stolpern, / durch Helles und Dunkles, durch Gefährdungen und Glück, / Bedrängnisse, Ödes, durch Freude und Leid. / Und wo könnten wir Gott finden? / Jede Lebensstrecke braucht ihre Plätze zur Rast, zum Abladen  / und zum Aufatmen-Können. - In solcher Erwartung rufen wir:

Kyrie

Unterwegs sind wir und Gott lädt uns ein, gibt uns Platz zur Rast, öffnet uns den Raum zur Besinnung, / hört, was uns bewegt,  / heißt uns willkommen am Tisch: / Ausruhen - Abladen - Aufatmen - Kraftholen-Können. / Gebe Gott, dass wir uns öffnen / für Befreiung und Stärkung, für Verzeihen und Hilfe, / dass wir weitergeführt werden auf Gottes Liebe zu. / Unterwegs bleiben wir ein Leben lang. Gebe Gott uns Geborgenheit, hier und ewig. - In solcher Erwartung rufen wir: (f)

Kyrie


* Bereitung 

Jesus Christus lädt uns ein an seinen Tisch, zu ihm sollen wir kommen. Ob wir hoch sind oder niedrig, ob wir arm sind oder reich, ob wir schuldig dastehen oder unschuldig, ob wir glauben oder meinen, wir könnten es nicht. Christus sagt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Wir sollen kommen; denn er ist bereit für uns. (g)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, ewiger Gott,  und deiner Barmherzigkeit danken.

Denn durch deinen Sohn Jesus Christus /

+  hast du der ganzen Welt dein Heil eröffnet:

In ihm hast du den Menschen den Retter geschenkt, /

+  in ihm ist uns allen deine Güte so greifbar nahe.

Er ist das erlösende Wort deiner Gnade, /

+  er ist deine ausgestreckte, helfende Hand.

So hoffen wir um Christi willen auf deine Kraft, o Gott. /

So singen wir dir mit allen, die von deiner Versöhnung leben, /

+  und bekennen mit der ganzen Schar deiner Engel ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet

Gelobt seist du, Gott des Himmels und der Erde. Du hast dich über deine Geschöpfe erbarmt und deinen Sohn Mensch werden lassen. Wir danken dir für die Erlösung, die er am Kreuz für uns vollbracht hat. Wir bitten dich: Sende herab den Heiligen Geist, heilige und erneuere uns nach Leib und Seele, damit wir unter diesem Brot und Wein Christi Leib und Blut zu unsern Heil empfangen, wenn wir tun, was er geboten hat:

Einsetzungsworte

So gedenken wir des Leidens und Sterbens Jesu Christi. Wir preisen seine Auferstehung und  vertrauen auf seine Herrschaft über alle Welt. Wir bitten dich, Gott: Wie alle, die seinen Leib empfangen ein Leib sind in Christus, so bringe deine Gemeinde zusammen von den Enden der Erde und lass uns mit allen Gläubigen voll Freude das Mahl feiern in deinem Reich. Durch Jesus Christus sei dir im Heiligen Geist Preis und Anbetung, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. (i)


* Dankgebet

Wir danken dir für deine Gabe, Christus, und fragen: Was können wir für dich tun? - Nichts, was wir leisten könnten, erwartest du, außer dass wir in jedem unvollkommenen Menschen das vollkommene Kind Gottes sehen - auch in uns selbst. Lass uns nicht stehen bleiben und mit zuwenigem zufrieden geben, sondern dein Reich, deine Gerechtigkeit und deinen Frieden suchen, heute, morgen und alle Tage bis in deine Ewigkeit. (k)



Quellen und Vorlagen

a -  neu (R.B.) vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart 1994, S. 28 

b -  vgl. Beratungsstelle Frankfurt, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, 1982, S. 85 f 

c -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 285 

d -  vgl.  

e -  vgl. P. Griolet, Zu jeder Zeit, Düsseldorf 1974, S. 66

f -   neu (R.B.)

g -  vgl. Abendmahl, Gütesloh 1977, S. 19

h -  neu (R.B.)

i -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S.654 

k - vgl. B. Müller in „Nicht mehr Gäste...“, Stuttgart 2001,  S. 57