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11. Januar 2004


1. Sonntag nach Epiphanias (grün oder weiß)  (Fest der) Taufe Jesu


Predigttext:  Römer 12,1-3(4-8) (II) - Gottesdienst im Alltag der Welt

Schriftlesung (Evangelium): Matthäus 3,13-17 (I) - Taufe Jesu

(Alttestamentliche Lesung: Jesaja 42,1-4(5-9)  (VI) - Siehe, das ist mein Knecht)


Eröffnung

Die Zuwendung Gottes sei und bleibe über uns - wie in der Taufe, so für das ganze Leben -: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.Amen.

An diesem 1. Sonntag nach Epiphanias begehen wir gleichsam das Taufgedächtnis Jesu und sollen damit zugleich unserer eigenen Taufe eingedenkt sein. Wir wollen dies heute besonders mit dem Glaubensbekenntnis verbinden. Die Taufe ist das sichtbare Zeichen, das uns bezeugt: Gott hat durch Christus seine Gnade in unserer Leben gebracht und unser Leben in sein gütiges Licht hineingestellt. Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis bleiben, sondern wird das Licht des Lebens haben.(a)


Votum und Psalm

Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich und seine Treue verkünden mit meinem Munde für und für; denn ich sage: Für ewig steht deine Gnade fest; du gibst deiner Treue sicheren Grund im Himmel. Ps 89,2.3

Psalm 139 -  Herr, du erforschest mich  (EG 754)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns nahe kommt in seinem Sohn: - Stille - 

Gott über den Himmeln. Du hast Jesus in seiner Taufe am Jordan vor aller Welt als deinen Sohn bekanntgemacht und mit deinem Geist erfüllt. Doch selbst ihm blieb die Versuchung nicht erspart.  Laß auch uns, die du in der Taufe zu Kindern angenommen hast, durch alle Schwachheit und Anfechtung hindurch bewahrt werden im Vertrauen zu dir durch ihn, Christus, unsern Herrn. (b)

oder

Als er sich am Jordan zu den Sündern gesellt, hast du, Gott, die Himmel über Jesus geöffnet und alle Welt soll ihn als Retter empfangen. Wir bitten dich, Gott, mach unsere Herzen weit und tue deinem Wort die Türen auf, daß wir ihm glauben und er uns aus aller Not hinausführt zur Freiheit deiner Kinder, Jesus Christus, dein geliebter Sohn, unser Bruder und Herr. (c)


Lobpreis  

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.1.Tim 2,4-6

Loben wir Gott für seine menschgewordene  Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EG Wü 764)


oder - im Gedenken der Taufe -  Bekenntnis:

In der Taufe hat uns Gott berufen von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Wir sollen uns bewusst sein, was bei der Taufe mit uns geschehen ist. Wir alle, die „in Christus hinein“ getauft wurden, sind damit in seinen Tod hineingetauft,  ja hineingetaucht worden. Durch diese Taufe wurden wir auch zusammen mit ihm begraben. Und wie Christus durch die Lebensmacht Gottes, des Vaters, vom Tod auferweckt wurde, so ist uns ein neues Leben geschenkt worden, in dem wir nun auch leben sollen, von dem unsere ganze Dasein bestimmt sein soll. - Erkennt ihr in Jesus den Sohn Gottes, an dem er Wohlgefallen hat? Wollt ihr auf seine Stimme hören und ihm nachfolgen? - Dann stimmt ein in das Bekenntnis des Glaubens, in dessen Gemeinschaft wir mit der Taufe aufgenommen sind: (d)

Apostolisches Bekenntnis - Ich glaube an Gott (EG Wü 686)


Fürbitten

Gott. Unerwartet bleibt dein großes Ja zu uns Menschen, das du in Jesus gesprochen hast. Deine Barmherzigkeit spricht uns frei von Schuld. Erfülle uns mit deinem Geist. Stell uns hinein in die Bewegung deiner Liebe. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Du überlässt uns nicht der Verlorenheit, der Angst und dem Tod, sondern hast uns in der Taufe mit dem Geschick Jesu verbunden. Deine lebenschaffende Gnade sei wirksam in unserem Leben. Lass uns ohne Furcht deinem Sohn folgen. Lass uns danach trachten, was deiner Barmherzigkeit entspricht, was für die Liebe gut ist, was durch Hoffnung auf dich vollkommen wird. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Erneuere deine Christenheit in aller Welt. Lass Freude und Zuversicht aus deinem Wort erwachsen. Stehe jenen bei, die verfolgt werden, weil sie dir die Treue halten. Denen, die in der Kirche zur Leitung berufen sind, schenke gute Gedanken, einen Sinn für den Wert des Geringen und ein tapferes Herz. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Beschütze die Gemeinschaft der Völker auf unserer Erde. Bewahre vor Krieg und Unterwerfung, vor Hunger und Not. Wehre allen, die ihr Vertrauen auf Gewalt setzen. Fördere ein gerechtes Miteinander. Mach uns bereit, an der Entwicklung zum Frieden mitzuwirken. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Halte deine Hand über unsere Kranken. Hilf allen, die in Abhängigkeiten und Sorge leben. Zeige uns den Weg, der in deine Freiheit führt. Geleite die Sterbenden und nimmt sie auf in den ewigen Frieden. Wir rufen dich an: (e)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Durch ihn rufen wir: Abba, lieber Vater. Röm 8,14.15b

*

* Eingeständnis und Zusage

Gott schenkt uns die Möglichkeit, als Gemeinde zusammenzukommen, seine Verheißungen und Erwartungen zu hören und ihm zu antworten mit unsrem Gebet und Lob. Und weil wir aus eigner Kraft unser Heil nicht bewirken können, erwarten wir alles von Gott. Ihm bekennen wir unsre Not, unsre Bedürftigkeit und Schuld und bitten um seine Gnade: (f)

=

So spricht der Herr: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. Jes 43,1


* Kyrie-Litanei

Erscheine, Gott, durch deinen Sohn.

Erscheine inmitten Schuldiger, Begrenzter, Armer.

Erscheine mit deinem Halt und deiner Freude.

Erscheine in Leiden noch und Tod.

Errscheine, Gott, vor aller Welt . - Wir rufen:

Kyrie

Erscheine, wo wir uns selbst gefallen.

Erscheine, wo wir die Nächsten übersehen.

Erscheine, wo wir in Unrecht uns verlieren.

Erscheine, wo Dunkelheit von uns verursacht wird.

Erscheine, wo wir dem Tod die Herrschaft lassen. - Wir rufen:

Kyrie

Erscheine, dass wir deine Stimme vernehmen.

Erscheine, dass wir uns deiner Liebe erinnern.

Erscheine, dass wir deinen Weg erfahren.

Erscheine, dass wir zurückkehren zu dir.

Erscheine, dass wir aufgenommen werden in dein Haus. -Wir rufen:

Kyrie

Erscheine mit deiner Nähe und Freundlichkeit

den Suchenden, den Getriebenen, den Überforderten, 

den Besorgten, den Ängstlichen, den Leidenden,

den Kranken, den Sterbenden, den Trauernden,

Erscheine, Gott, in deinem Sohn. Wir rufen: (g)

Kyrie


* Bereitung

Mit Brot und Wein bringen wir unser Leben in seinen Möglichkeiten und Begrenzungen vor Gott und bitten: Gottes Geist erwecke aus diesen irdischen Gaben seine unsterbliche Gabe an uns: Jesus Christus, unsern Herrn, die Zuflucht der Schuldigen, das Heil der Kranken, die Auferstehung der Toten, die Erfüllung aller Hoffnung für Zeit und Ewigkeit.  (h) 

* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

dass wir dich, ewiger Gott, immer und überall loben /

+ und dir danken durch deinen geliebten Sohn Jesus Christus.

Als die Zeit erfüllt war, hast du ihn gesandt, / 

+ mit uns deinen Bund zu schließen.

In seiner Taufe ist er zu uns getreten als Bruder, /

+ um uns von ewigen Tod zu erlösen.

In unserer Taufe haben wir sein unauslöschliches Siegel empfangen, /

+ das uns Anteil verbürgt an seinem göttlichen Licht und ewigen Leben.

Darum preisen wir dich mit allen Heiligen und Vollendeten /

+ und singen das Lob deiner Herrlichkeit. (i)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, dass du deinen Sohn Jesus Christus als unsern Heiland gesandt hast. Getauft und beauftragt als dein Knecht, hat er den Armen die Frohe Botschaft verkündet, den Unterdrückten Befreiung und den Sündern Vergebung gebracht. Er hat sich dahingegeben für das Leben der Welt und war gehorsam bis zum Tod.

Einsetzungsworte

So gedenken wir unserer Erlösung in Christus und bitten dich, Gott: Erfülle uns mit deinem Geist. Heilige durch ihn auch diese Gaben. Durch dieses Brot, das wir miteinander teilen, schenke uns Gemeinschaft mit Jesus Christus. Durch diesen Kelch, von dem wir trinken, verbinde uns in ihm. Gedenke deiner Gemeinde, die zerstreut ist in aller Welt, und bringe sie zusammen zu deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (k)


* Dankgebet

Guter Gott. Du hast dein Wort uns zugesprochen, hast das Brot des Lebens und den Kelch des Heils uns geschenkt. Hilf uns, auf deinen Sohn zu hören, dass wir nicht nur deine Kinder heißen, sondern es in Wahrheit sind durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)


Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 275 

c - neu (R.B.)

d - neu (R.B.) unter Verwendung von Röm 6, 3 ff

e - neu (R.B.)

f - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S.494

g - neu (R.B.) 

h - vgl.  Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), München 1995, S. 198

i -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 622

k - vgl.  Württemb. Kirchenbuch, 2. Teil, Abendmahl (1977), S. 42 f.

l - vgl.  Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), München 1995, S. 16