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9. August 2009


9. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Anvertraute Gaben    

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man um so mehr fordern. Luk 12,48


Predigttext (Evanglium):  Matthäus 25, 14-20 (I) Anvertraute Pfunde

Schriftlesung (Epistel):  1. Petrus 4,7-11 (VI) Haushalter der Gnade Gottes 

(Prophetie: Jeremia 1,4-10 (IV) Die Berufung Jeremias)

 


Eröffnung

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht loslässt das Werk seiner Hände. Amen.  

Wir kommen zu Gott aus all unserer Unruhe, mit so vielen Gedanken, die wir uns machen. Wir kommen mit unseren Sorgen und Ängsten, mit Sehnsucht und Hoffnung. Hier ist ein Ort der Stille. Hier sind Menschen vor uns getröstet und ermutigt worden. Hier finden auch wir uns ein, legen ab, was uns umtreibt und auf uns lastet. Hier dürfen wir aufatmen und darauf vertrauen, dass Gott uns nahe ist (a)


Votum und Psalm  

HERR, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest; dir ist nichts gleich! Ich will sie verkündigen und davon sagen, wiewohl sie nicht zu zählen sind.  Ps 40,6

Psalm  71 -  Herr, ich traue auf dich (EG 732) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dem wir uns anvertrauen dürfen: - Stille - 

Du unser Gott. Schon unser irdisches Leben ist ein Geschenk und immer wieder erfahren wir, wie wir davon leben, dass wir von anderen empfangen: Liebe und Verstehen und Anerkennung und Geduld. Wir bitten dich: Öffne uns, zu staunen und zu begreifen, wie du an uns wirkst und lass uns alles, was das Leben trägt, aus deiner Hand erwarten, heute und Tag um Tag bis in deine Ewigkeit. (b)

oder 

Schenkender Gott, in einer Welt, die gebaut ist auf Gewinn und Verlust, haben wir Angst, wir könnten verlieren. Lass uns darauf vertrauen, dass du für uns sorgst, denn du weißt, was wir nötig haben. Gib uns Anteil an deiner Gerechtigkeit, dass wir das Leben gewinnen durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn (c) 


Bekenntnis

Lasst uns Gott loben und im Bekenntnis Zeugnis geben von der Hoffnung, die in uns ist: 

Apostolisches Glaubensbekenntnis:  Ich glaube an Gott, den Vater (EG Wü  686)


oder

Christus spricht (zu seinen Jüngern): Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. (Matth 5,13a.14a)

Seligpreisungen - Selig sind, die da arm sind  (EGWü 760)


oder

Bekenntnislied:  Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325,1-4)


Fürbitten

Lasst uns danken für die Gaben, die Gott uns zum Leben gegeben hat: Nahrung, um nicht zu hungern; Wasser, um zu trinken; Kleidung, um uns zu bedecken; Talente, um die Welt zu gestalten; Gemeinschaft, um beisammen zu sein; unsere Nächsten, um einander zu helfen. Dankbar rufen wir:

R: Kyrie eleison.

So reich beschenkt lasst uns Gott bitten: um einen gerechten Zugang zu den Ressourcen  unserer Erde, für die Hungernden in aller Welt, für die Ausgenutzten und Ausgebeuteten, für die Arbeitslosen, für die Jugendlichen auf der Suche nach einer Lehrstelle, für die Ausgeschlossenen, die keinen schützenden Ort haben, für die Außenseiter, die niemand mehr beachtet. Dass Gott allen nahe sei, rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Lasst uns danken für den Glauben, mit dem Gott uns berufen hat: für das Wort, das belebt und befreit, für die Gemeinschaft, die stärkt und schützt, für die Hoffnung, die aufrichtet und ermutigt. Dankbar rufen wir:

R: Kyrie eleison.

So reich beschenkt lasst uns Gott bitten: für alle, die in Worten und Taten Jesus Christus bezeugen, für die Gemeinden und alle, die in ihnen Zuflucht suchen, für die Christinnen und Christen in Gesellschaften, die ihnen feindlich begegnen, für die Einheit der Kirche. Dass Gott allen nahe sei, rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Lasst uns danken für Gottes Gegenwart, die die ganze Schöpfung erfüllt: für eine Welt voller Wunder, für empfangene und geweckte Liebe, für gespürten Frieden, für das Leben in seiner ganzen Vielfalt. Dankbar rufen wir:

R: Kyrie eleison.

So reich beschenkt lasst uns Gott bitten: für alle, die in diesen Tagen auf Reisen sind; für die Familien und ihr Zusammenleben; für alle, die ruhelos sind; für alle, die unter Gewalt leiden; für die Kranken und Sterbenden; für unsere Verstorbenen. Dass Gott allen nahe sei, rufen wir: (d)

R: Kyrie eleison.


Sendungswort

Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.1.Petr 4,10

*

Eingeständnis und  Zusage

Nicht immer ist es leicht, mit den geschenkten Lebensmöglichkeiten verantwortlich umzugehen. Ungeduldig, ungerecht und zögerlich bringen wir vieles durcheinander. Durch dunkle Gedanken, durch verletzende Worte, durch falsches Verhalten fügen wir einander Leid zu. Gott überwinde das Verkehrte in unserem Leben durch seine Liebe und schenke uns seine befreiende Gnade: (e) 

=

Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Joh 15,5


Kyrie-Litanei

Mitten im Stimmengewirr, das vor dem wir uns nicht verschließen können, tut  eines uns not: Öffne uns das Ohr für deine Stimme, Gott. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison 

Mitten im Durcheinander der Meinungen, die wir zu hören bekommen, brauchen wir Orientierung: Öffne unsere Gedanken für deinen Willen, Gott. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison 

Mitten im Lärm dieser Zeit, dem wir ständig ausgesetzt sind, fehlt uns der Sinn für die leisen Zwischenrufe. Öffne uns uns das Herz für deine Wahrheit, Gott. Wir rufen dich an: (f)

R: Kyrie eleison 


Bereitung

Jesus Christus, unser Heiland, lädt uns ein an seinen Tisch. In Brot und Wein, den Zeichen seiner Gegenwart, haben wir Gemeinschaft mit Gott und untereinander: Stärkung im Glauben, Befreiung von lähmender Last, Vergebung, Leben und Seligkeit sollen wir empfangen. (g)


Präfation 

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du hast uns aus dem Nichts ins Dasein gerufen /

Du lässt nicht nach, alles zu tun, uns zu erlösen /

+  und in dein künftiges Reich zu bringen.

Für all das danken wir dir, dreieiniger Gott, /

für alles Gute, was uns geworden ist, sichtbar und verborgen, /

+  ob wir es kennen oder auch nicht.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet  

Wir danken dir, dem heiligen Gott. Du hast uns dies Leben und die ganze Erde anvertraut. Obwohl wir uns abgekehrt haben von dir,  bist du gekommen in Jesus, deinem Sohn, und hast durch ihn dem Erdkreis noch einmal Hoffnung gegeben. Er hat sich hingegeben für das Leben der Welt:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

R: Deinen Tod, o Herr ...

So halten wir das Gedächtnis Christi und rufen dich, Gott, an: Sende deinen Heiligen Geist, damit er uns teilhaben lasse an der Gabe deines Sohnes. Lass uns gestärkt werden durch das Brot des Lebens und des Friedens und den Kelch des Heiles und der Versöhnung. Erneuere uns und den ganzen Erdkreis und führe uns auf dem Weg zur Vollendung in deinem ewigen Reich (i)


Dankgebet 

Wie Brot und Wein am Tisch deines Sohnes, Gott, so schenkst du uns die Fülle zeitlicher und ewiger Güter. Hilf, dass wir deine Gaben dankbar empfangen und durch sie entdecken, wie wir mit ihnen haushalten zu deinem Dienst und in Liebe zu den Nächsten. So bitten wir durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (k)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 176, Nr. 10

b - neu (R.B.)

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 184, Nr. 30

d - vgl. VELKD Vom Sonntag her leben- Wochengebet 9. Sonntag nach Trinitatis 2008

e - vgl. E.L.Fellechner / H. Miethe, Praxishilfe Gottesdienstliturgie, Bd. 2, S. 118

f - vgl. W. Brinkel / H. Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S. 106

g - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 1999, S. 661

i - vgl. G. Kugler, Feierabendmahl, Gütersloh 1981, S. 111