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7. September 2003


12. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Die große Krankenheilung    


Predigttext: Markus 7,31-37  (I) - Heilung eines Taubstummen             

Schriftlesung: Jesaja 29,17-24 (III) - Messianische Zeitansage


Eröffnung (Begrüßung)

Wir sind versammelt im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Aus der Unruhe unseres Lebens kommen wir hier zum Gottesdienst. Wir danken Gott, dass es Orte und Stunden gibt, in denen Leib und Seele zur Ruhe finden. Gott lasse uns jetzt aufatmen in seinem Frieden und neue Kraft schöpfen für den Alltag. (a)


Votum und Psalm

Halleluja! Lobet den Herrn! Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding. Er heilt, die

zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Wunden. Er zhält die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser Herr ist groß und von großer Kraft, und unbegreiflich ist, wie er regiert. 

Ps 147.1.3-5

Psalm 42 -  Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser (EG 723) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der unser Leben heil und hell machen kann: - Stille - 

Dir können wir sagen, Gott, was uns Freude macht und Kummer bereitet, was unser Wünschen ist und unsere Furcht. Und du bist nicht stumm und verborgen geblieben, sondern warst als Mensch unter Menschen bei uns und willst es bleiben. Gib uns den Geist, der alles neu macht, daß wir erfahren, was du uns schenkst und wozu du uns gebrauchen kannst. So bitten wir durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Jesus Christus, du Heiland der Welt, das Heil unseres Leben verlieren wir so leicht aus den Augen. Es gibt zu viel, das uns in Atem hält. Hilf, dass wir Sehende und Hörende werden für deine heilende Botschaft der Liebe. Schenke uns dein Heil, jetzt und in Ewigkeit. (c)


Lobpreis / Bekenntnis

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. (Phil 4,7) -  Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Hymnus aus dem Philipperbrief -  Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764) 


Fürbitten

Ewiger, du unser Gott. Wir danken dir. Du legst mit Christus den Grund des Glaubens in unser Leben. Du weckst unser Zuvertrauen, unsere Hoffnung und Liebe und berufst uns zu Gehilfen und Mitarbeiterinnen bei deinem Werk. Du machst uns Mut, auf deine Kraft zu bauen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Hilf uns, unsere Verantwortung füreinander zu sehen und wahrzunehmen. Wir denken vor dir an die Menschen, die uns den Glauben an deine Güte gelehrt haben. Erhalte sie und uns in deiner Liebe bis ans Ende. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle Eltern und Paten, Pfarrer-innen und Lehrer: Gib ihnen Freude, Mut und gute Einfälle, damit sie den Kindern und allen, die ihnen anvertraut sind, den Glauben bezeugen und darin nicht müde werden. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten besonders für alle, die unsicher geworden sind aufgrund von Versagung und Schuld, die nicht wissen, worauf sie im Letzten vertrauen können. Eröffne uns tragfähige Antworten, auf Fragen, die uns gegenwärtig bedrängen. Hilf uns, Zweifel auszuhalten und zu überwinden. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für unsere Gemeinde(n) mit ihren verschiedenen Gruppen. Laß sie offen sein für Suchende und Fragende. Hilf selbst zu Aufbruch, daß sie sich nicht zufriedengeben mit längst Gewohntem. Zeige dich in deiner Kraft, die alles neu macht. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Ewiger Gott, du kommst an deinem Tag und wirst dein Urteil fällen über uns und unser Tun und Lassen. Bleibe uns gnädig zugewandt. Schon jetzt befreie uns von aller Angst, daß voll Vertrauen tun können, was die Menschen brauchen und der Liebe entspricht. Geleite uns freundlich in allem, was kommt durch Jesus Christus, unser Bruder und Herrn. (d)


Sendungswort

+ Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3

*

* Eingeständnis und Zusage

Die Fülle von Gottes Reich - zu ihr werden wir gerufen. Aber wir sind zu sehr mit uns selbst beschäftigt, als daß wir uns ganz darauf einlassen. Was wir an Sorgen haben, an Spannungen, an Ängsten und Ungeduld - immer wieder läßt es uns eng werden und versagen und nimmt uns Hoff-nung und Mut. Bitten wir Gott, daß er unser Leben weit mache. Bitten wir um seine Gnade: (e)

=

So spricht Gott, der Herr: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.Hes 34.16


* Kyrie-Litanei

Oft fühlen wir uns allein, auch wenn unser Leben nach außen gut aussieht. Um uns herum reden und lachen die Menschen und spüren nichts von unseren bangen Fragen. Alte Wunden wollen nicht heilen. Schmerzen nagen an unserem Ich. Wir ahnen ihren Ursprung. So rufen wir:

Kyrie

Wir brauchen die Nähe Gottes. Wir erwarten etwas von der Heilkraft seines guten Wortes. Er hat seine Zuwendung denen versprochen, die nach ihm fragen. Mit unserer ganzen Bedürftigkeit rufen wir:

Kyrie

Gott helfe uns, ruhig zu werden und offen zu sein für ihn. Wenn sein Geist uns beseelt, kehrt unser Leben wieder, können wir gesunden, verändert sich die Welt. Täglich wollen wir bitten und rufen: (f)

Kyrie 

:

* Bereitung

In den Gaben von Brot und Wein bekennen wir: Wir suchen erfülltes Leben durch Gott. Er lasse und das Besondere im Alltäglichen finden, hier und immer wieder, wenn wir zusammenstehen, wenn wir miteinander reden und zuhören, wenn wir teilen, arbeiten und feiern, empfangen und weitergeben. Denn das ist unsere Hoffnung zu Gott, daß uns geschenkt wird, was wir im Letzten brauchen. (g)


* Präfation

In Wahrheit ist würdig und recht /

unser Dienst und unsere Freude /

+ dir, Ewiger, zu danken um Jesu Christi willen

In seiner Gottheit ist er herabgekommen in die Zeit, / 

hat unsre Menschlichkeit mit Heil überkleidet, /

+ unsre Niedrigkeit erhöht, unsren Verlust des Paradieses aufgehoben, 

Er hat unsrer Sterblichkeit das Leben geschenkt, / 

unsre Sünde vergeben, /

+ unsren Verstand erleuchtet. 

Unsre Bedrängnisse hat er überwunden, /

+ unserm Geringsein Ehre erwiesen in seinem Kommen.

Darum preisen wir dich mit deiner ganzen Schöpfung /

darum stehen wir in der Schar aller, die dich seit Anfang bezeugen /

+ und stimmen ein in das Lob deiner Engel, das Himmel und Erde verbindet: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Dich bekennen wir als unsern Herrn und Gott. Dir vertrauen wir uns an. Überreich ist die Gnade, die du uns erwiesen hast in deinem Sohn Jesus Christus.

Einsetzungsworte

So wollen wir deiner Gnade, Gott, antworten in Dank und Lob. Dein Geheimnis ist uns anvertraut. Voll Freude gedenken wir unsrer Erlösung im Leiden, Sterben und Auferstehen unsres Heilandes. Bewahre uns in der Gemeinschaft von Leib und Blut Christi und erfülle uns mit deinem Heiligen Geist, daß wir dich allezeit preisen in deiner Kirche und uns dir übergeben durch das Bekenntnis und die Anbetung deines lebensstiftenden Namens, jetzt und allezeit und in Ewigkeit (h)


* Dankgebet

Ewige Erbarmung, du Gott allen Trostes. Du hast uns das Brot vom Himmel gegeben und teilhaben lassen am Kelch der Versöhnung, damit wir heilwerden an Seele und Leib. Gib, daß wir die Schwachheit des alten Menschen ablegen und in der Freude des neuen Lebens deinem Sohn folgen: Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn. (i) 


Quellen und Vorlagen:

a - vgl. Entwurf für das neue württemb. Gottesdienstbuch, Juni 2003, Eingang - Allgem. Nr. 23

b - vgl. Kirchengebete (Württemberg), 2.146 (E. Jüngel)

c - vgl. Entwurf für das neue württemb. Gottesdienstbuch, Juni 2003, Eingang - Allgem. Nr. 31

d - vgl. Gottesdienstpraxis VI/3, Gütersloh 1984, S. 42 (R. Kalden)

f  - vgl. Brinkel /Hilgendiek (Hg.) Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S.112  

      (R.Degenhardt) 

h - nach einem Abendmahlgebet der armenisch-apostolischen Kirche

i - vgl. reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 204 (Römisches Messbuch)