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3. Juli 2003


3. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Das Wort von der Versöhnung    


Predigttext (Württemberg): Lukas 15,1-10 (I) - Das verlorenen Schaf, der verlorene Groschen

Predigttext (Evangelisches Gottesdienstbuch): Lukas 15,1-3.11b-32 (I) - Der verlorene Sohn

Schriftlesung:  1. Timotheus 1, 12-17 (II) - Widerfahren der Barmherzigkeit Gottes


Eröffnung

Wir sind versammelt: Im Namen und zur Ehre Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wir können uns nur wundern, wie Gott uns begegnet: Noch bevor wir ihn suchen, ist er schon da. Noch bevor wir ihn anrufen, hat er uns schon beim Namen genannt. Noch bevor wir zu ihm kommen, sind wir schon in seinem Licht. Gott schenke uns offene Augen, um seine Güte zu sehen, offene Ohren, um seinen Ruf zu vernehmen, ein offenes Herz, um ihm zu vertrauen. (a)


Votum und Psalm  

Herr, sei du mit mir, um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost: errette mich! Ich will dem Herrn sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen vor der Menge. Denn er steht dem Armen zur Rechten, daß er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen. Ps 109,21.30.31

oder

So spricht der Herr: ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken. Hes 34,16a

Psalm 103  -  Lobe den Herrn, meine Seele (EG 742) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dessen Güte uns umkehren läßt: - Stille - 

Auf dich, Gott, ist Verlaß in einer Welt, die nur sich selbst im Blick hat. Deine Sorge gilt den Übersehenen, Bedrückten und Belasteten und was niedergeschlagen ist, das richtest du auf. Komm uns entgegen mit deiner Kraft, daß wir dich aufnehmen in unser Herz, daß unser Leben - von Dank erfüllt - ein Zeichen deines Erbarmens und deiner Gerechtigkeit wird: Das bitten wir um Jesu Christi willen, deines Sohnes, unseres Bruders und Herrn. (b) 

oder

Gott, du hörst mehr als die Worte, die wir sprechen. Du vernimmst die Stimme unsrer Seele auch 

mit ihrem Leisen und Zaghaften, allem Sehnen und Verdrängen. Sei uns nahe auf dem Weg durch

Enttäuschung und Versagen, Verlust und Ungewißheit bis wir dein Angesicht schauen. Wandle unsre Unruhe in eine Kraft, die uns hinzieht zu dir, und zu Suchenden macht nach dem, was Bestand hat, um Jesu willen. (c)


Lobpreis / Bekenntnis

Der Herr läßt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.        Ps 98,2 - Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bezeugen wir:

Seligpreisungen  - Selig sind, die da geistlich arm sind (EG Wü  760)


Fürbitten

Wir danken dir Gott, daß du durch Jesus, deinen Sohn, der Welt gezeigt hast, wie gütig du bist. Wir laufen immer wieder auseinander. Wir grenzen uns gern voneinander ab. Doch deine Barmherzigkeit will uns zusammenführen. Als der eine Vater sei nicht fern von uns allen. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Du weißt, was wir vorhaben und tun. Du kennst unsere Wünsche, unsere Fragen und Ängste. Du bist da, wenn es bei uns dunkel wird. Du läßt uns in der Fremde nicht allein. Sei uns nicht fern auf unseren Wegen. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Du zwingst niemanden in vorgeschriebene Bahnen. Du läßt uns unsere Wege in Freiheit wählen. Du schenkst uns den weiten Raum und die Vielfalt des Lebens. Du freust dich über jeden bewußten Schritt. Sei uns nicht fern bei unserm Aufbruch. Gott, zeige  deine Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Du willst nicht, daß wir untergehen - nicht in den Gefahren, die um uns lauern, nicht im Einerlei der täglichen Mühsal. Du willst uns fröhlich haben. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so nimmst du alle an, die bei dir sein möchten. Sei uns nicht fern bei unserer Umkehr. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Du bist glücklich über alle, die heimfinden zu dir. Du erwartest auch jene, die wir längst vergessen haben. Du lädst selbst solche ein, mit denen wir uns schwertun. Deine Güte ist größer als das menschliche Herz und jeden Morgen beginnst du neu. So sei uns nicht fern in unserm Miteinander. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. (d)


-Sendungswort

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Luk 19,10

oder

So spricht der Herr: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken. Hes 34,16a


*

* Eingeständnis und  Zusage

Das bewegt uns zu Gott, daß er uns im Blick behält und nicht von sich stößt, auch wenn wir noch so häßlich anzusehen sind in unsrer Verkehrtheit. Gott gibt uns allen die Chance, es noch einmal zu versuchen unter seinen Augen, trotz unsrer Schuld; unter seinem Schutz, trotz aller Bedrohung; in seiner Nähe, so entfernt wir auch von ihm sein mögen. Bitten wir Gott um solche Gnade:(e) 

=

Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde. Joh 3,17 


* Kyrie-Litanei

Auf der Suche sein: nach Sinn und Geborgenheit, nach Erfüllung und Einklang, nach Aufgaben und Zielen, für die es sich zu leben lohnt. - Wir rufen zu Gott:

Kyrie

Auf der Suche sein: nach Orten, wo wir verstanden werden, nach Menschen, die uns annehmen und beistehen, mit denen wir das Leben teilen möchten. - Wir rufen zu Gott:

Kyrie

Auf der Suche sein: immer wieder, heute und morgen, hier und anderswo, und eines Tages vielleicht unverhofft, dem zu begegnen, der von sich gesagt hat: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. (Lk 19,10) - Wir rufen zu Gott: (f)

Kyrie


* Bereitung

Preisen wir Gott über den Gaben seiner Schöpfung mit dem Psalm: Du läßt Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, daß du Brot aus der Erde hervorbringst, daß der Wein erfreue des Menschen Herz und sein Antlitz schön werde vom Öl und das Brot des Menschen Herz stärke.Ps 104,14 fgenwart erfahren und preisen. (i)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Durch Christus machst du uns gewiß, deine Kinder zu sein, /

Erben deines Reiches, an deinem Tisch willkommen, /

+  auch aus Verlorenheit mit offenen Armen erwartet.

Darum loben wir dich mit allen, die dir vertrauen und auf dich hoffen, /

Darum stehen wir in der Schar derer, die deine Gnade bezeugen seit Anbeginn der Welt /

+ Darum stimmen wir ein in das Lied deiner Engel ohne Ende:(g)

Heilig, heilig, heilig ..


Abendmahlsgebet

Gelobt sei Jesus Christus, der gekommen ist in deinem Namen, Gott. Er hat deinen guten Willen verkündet und hat ihn selbst gelebt, ja hat sein Leben dahingegeben für das Leben der Welt.

Einsetzungsworte

Zum Gedächtnis unser Erlösung versammelt bitten wir, dich Gott: Erfülle die Verheißungen an uns durch deinen Heiligen Geist, daß wir Gemeinschaft in Christus erfahren, daß er uns der Versöhnung gewißmache, daß er uns stärke auf unserem Weg durch die Zeit und uns heimbringe in deine Ewigkeit. (h)


* Dankgebet

Gott, du hast in deiner Güte Jesus Christus zu uns gesandt, daß wir heimkehren zu dir. Deine Gnade ist größer als alles, was uns beschwert und ängstigt oder abbringen will von der Gemeinschaft mit dir. Aufgenommen in die Freude an seinem Tisch bitten wir: Erneuere unser Leben und stärke unsere Hoffnung, daß uns nichts scheiden kann von deiner Liebe. Mach uns ihrer immer neu gewiß durch deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (i)


Quellen / Vorlagen

b - vgl. Synodalvorlage zum neuen württembergischen Gottesdienstbuch, 2002,  

c - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart 1994, S. 76

e - vgl. E. Fischer (u.a.) Gottesdienst im Urlaub, Galdbeck 1980, S. 122 (Ch. Weiß)

f - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 71

g - neu (R.B.)

h - neu (R.B.)