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2. Februar 2003 (I)


4. Sonntag nach Epiphanias (grün )  Der Herr der Naturmächte


Predigttext:  Markus 4, 35-41 (I) Die Stillung des Sturmes

Schriftlesung: Jesaja 51,9-16 (V) Gott führt sein Volk heim 


Eröffnung

Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wo ist Gott, so fragen wir manches Mal, wenn wir hadern mit unserem Geschick, wenn wir die Not anderer miterleben, wenn uns nicht ruhen läßt, was wir Tag für Tag sehen und hören. - Doch haben wir auch acht auf das Wunderbare, das geschieht? Nehmen wir es für selbstverständlich, halten es für gewöhnlich und für zu normal, um darüber zu reden? Der Psalter sieht es anders und fordert uns auf zur Achtsamkeit: Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern. (Ps 66,5) (a)


Votum und Psalm

Danken sollen dem Herrn, die seine Werke erfuhren, und auf dem Meer seine Wunder, wenn er sprach und einen Sturmwind erregte, der die Wellen erhob, daß ihre Seele vor Angst verzagte, die dann zum Herrn schrien in ihrer Not, und er führte sie aus ihren Ängsten und stillte das Ungewitter, daß die Wellen sich legten und sie froh wurden, daß es still geworden war.Ps 107,24 ff

Psalm 150 -  Lobet den Herrn in seinem Heiligtum  (EG 758)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott und rufen zu ihm in unserer Not: - Stille - 

Gott aller Mächte und Gewalten. Auch in den Ängsten bleibst du uns nah. Wir sind dem Verderben nicht preisgegeben. Jesus, dein Sohn, weckt in uns Vertrauen. Sprich du dein Wort, Herr, so werden wir still, so könen wir auftatmen auch jetzt, auch in dieser Stunde und alle Tage unseres Lebens auch, bis du uns Ruhe gibst in deiner Ewigkeit. (b)

oder

Gott, du gebietet dem Sturm und schaffst mit deinem Wort Ruhe. Fege hinweg die Wolken von Zweifel und Angst. Stärke uns mit dem Mut des Glaubens, daß wir uns zu Christus halten, der uns durch alle Stürme des Lebens begleitet und uns hinführt zu deinem  Reich. (c)


Lobpreis  

Gott will, daß allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.1.Tim 2,4-6

Loben wir Gott für seine menschgewordene  Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EG Wü 764)


Fürbitten

Um Hilfe, um Beistand, um Halt auf dem Weg des Glaubens rufen wir miteinander zu Christus, unserm Herrn:

R: Kyrie eleison. 

Du hast uns Menschen zu dir gerufen. Wie in einem Boot auf hoher See, so führst du deine Kirche hinaus in die Weiten der Welt. Manchmal mutest du uns gar zu, Wege zu nehmen, wo wir keinen Weg mehr sehen können. - Laß uns bei all dem nicht allein - wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. .

Du kennst unsere Furcht vor der Verlassenheit. Du merkst unsere Angst, daß der Boden nicht tragen könnte. Du siehst, wie Vertrauen und Zweifel bei uns im Streit liegen. - Laß uns erfahren, daß du  deiner Gemeinde entgegenkommst - wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Laß uns gewiß werden, daß wir mit dir über die Gefahren hinauskommen. Trage du uns mit deinem Frieden, damit wir Frieden weitertragen in die Welt. Halte du uns mit deiner Hand, daß wir einander Halt geben können. - Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Wir bitten für alle Menschen in Angst und Sorgen, in Schwermut und Entbehrung, für die Zögerlichen, die Mutlosen und Verzweifelten. Führe sie und uns weiter mit dir. Durch deine Gegenwart laß uns hingelangen zum neuen Ufer deines Reiches und deiner Liebe. - Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Unsere ganz persönlichen Ängste, unsere Fragen und Bitten bringen wir vor dich, Christus:

- Stille -

Für all das rufen wir dich an: (d)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort

Alle, die zum Herrn schrien in ihrer Not und er führte sie aus ihren Ängsten, die sollen dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.Ps 107.6.8

*

* Eingeständnis und Zusage

Wissen wir nicht sehr genau um unsere kleine Kraft? Schwanken wir nicht oft zwischen Angst und Nichtverstehen? Schieben wir Schuld nicht gern auf andere ab? - Recht überlegt, müssen wir gestehen: Wir sind enttäuscht über unser eigenes Verhalten. Wir haben andere immer wieder enttäuscht. Doch Gott verspricht neues Leben. Bitten wir ihn, fortzunehmen, was uns hindert, seinen Weg zu gehen. Bitten wir um seine verändernde Gnade:(e)

=

Der Herr ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn vertrauen. (Er schirmt sie, wenn die Flut überläuft.) Nah 1,7


* Kyrie-Litanei

Wie schnell geraten wir in Angst und werden unruhig. Wie häufig taumeln wir von Zweifel zu Zweifel und es sinkt uns der Mut. Wie oft wollen wir gar nichts mehr hören. Wie leicht ist uns alles egal. Doch Gottes Licht leuchtet in der Finsternis. Wir rufen:

Kyrie

Können wir unser Leben wirklich ändern? Fallen Ketten der Unfreiheit so einfach von uns ab? Wo wäre eine Chance zum Neubeginn? Warten wir bereits auf einen nächsten Schritt? Lernen wir, über unsere Aufgaben zu staunen? Sind wir froh über das, was uns herausfordert? Sehen wir das Licht Gottes, das in der Finsternis leuchtet? Wir rufen:

Kyrie

Daß Angst gebannt wird durch Hoffnung und Haß überwunden durch Liebe - daß Streit gelöst wird durch Verstehen  und Feindschaft beendet durch Versöhnung - daß Zweifel gestillt wird durch Verstehen und Schuld bereinigt durch Vergebung - dazu leuchte uns Gottes Licht in der Finsternis. Wir rufen: (f)

Kyrie


* Bereitung

Christus spricht: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmer mehr dürsten. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen) Joh 6,35; 15,5 (6,37)

* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du läßt nicht nach, dich um uns zu sorgen /

+  du willst uns erlösen und einbringen in dein künftiges Reich.

Dafür danken wir dir, dreieiniger Gott, /

für alles Gute, was uns geworden ist, sichtbar und verborgen /

+  ob wir es kennen oder auch nicht.

Darum loben wir dich mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (g)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Wir danken dir,  Gott, daß du uns ins Leben rufst und uns in deinen Händen bewahrst. Du gibst uns dein Wort und nimmst weg unsere Schuld. Dein Wille ist anschaulich geworden im Weg Jesu, der sich hingegeben hat bis ans Ende:

Einsetzungsworte

Wir bitten dich, Gott: Sende deinen guten Geist in unsere Mitte, die Kraft von Liebe und Vertrauen. Segne uns diese Gaben als Brot des Lebens und Kelch des Heils. Stärke uns, daß wir leben können voll Mut und Zuversicht, frei für die Nächsten, ohne Angst und Drohgebärden, daß wir beieinander bleiben und bei dir, Gott, heute, morgen und alle Zeit bis du uns rufst in deine Ewigkeit. (h)


* Dankgebet

Christus, in Brot und Wein hast uns deiner Gegenwart gewiß gemacht. Dafür danken wir dir. Du bist unsere Kraft, wo wir an Grenzen kommen, du bist unser Weg durch Dunkel und Gefahr. Du bist unser Ziel für Zeit und Ewigkeit. Was immer kommen mag, bleibe bei uns und in uns und leite uns als Bruder und Herr. (i)


Quellen und Vorlagen

a - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 32

b - vgl. Beratungsstelle Frankfurt/M., Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, 1982, S. 74

c - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 275 

e - vgl. H. Nitschke (Hg), Gottesdienst 76, Gütersloh 1976, S. 18 (C. Marcus)

i - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 672