Text als RTF-Dokument herunterladen

1. Mai 2009


Bitttag um gesegnete Arbeit (rot) 

Der  HERR, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände . Ps 90,17


Predigttext (Evangelium):  Lukas 16,10-13 (I) Wer im Geringsten treu ist 

Schriftlesung (Thora):  5.Mose 28,2-6.11-14 (III) Gesegnet wirst du sein

(Epistel: 2. Thessalonicher 3,6-10 (II) Wer nicht arbeiten will ...)


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes (des Vaters) und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. 

Amen.

An diesem Tag der Arbeit wollen wir uns als Christen darauf besinnen, dass Arbeit nicht nur eine Aufgabe des Menschen ist, sondern auch ein Recht. Wir leben nicht, um zu arbeiten, vielmehr arbeiten wir, um zu leben. Das sagt man zu Recht. Und so ist Arbeit auch ein Lebensrecht. Darum gehört zu diesem Tag die Bitte, dass alle Arbeit haben mögen, sinnvolle und erfüllende Arbeit, gemeinsame und erfolgreiche Arbeit, zu aller Wohl und zur Ehre Gottes. Darum steht über diesem Tag die Bitte: Der HERR, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns, ja das Werk unserer Hände wollest du fördern. (Ps 90,17) ( (a)


Votum und Psalm

Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was darinnen ist, der Treue hält ewiglich, der Recht schafft denen, die Gewalt leiden, der die Hungrigen speiset. Ps 146, 5-7 

Psalm 121  - Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen (EG 749) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns Menschen das Werk seiner Hände anvertraut:

- Stille -

Barmherziger Gott, du erhältst deine Schöpfung und nimmst dazu unsere Kräfte in deinen Dienst: Lenke unser Leben und segne unsere Arbeit, dass wir deinen Willen tun, Gutes vollbringen und dir alle Zeit danken. Durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder unter den Menschen, unsern Herrn für Zeit und Ewigkeit. (b)

oder

 Gott, Ursprung allen Lebens und dieser Welt. Was du erschaffen hast, erhältst du und willst, dass wir mit unserer Hände Arbeit dein Werk fortführen. Wir bitten dich um deinen Segen für die Arbeit aller Menschen, um rechtes Maß, Ausdauer und Kraft, für andere tätig zu sein. Das gewähre uns durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder unter den Menschen, unsern Herrn für Zeit und Ewigkeit. (c)


Bekenntnis

Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben und das nicht aus euch selbst, Gottes Gabe ist es. (Eph 2,8) Bezeugen und rühmen wir dankbar, worauf wir vertrauen:

Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 686)

oder

Glaubenszeugnis (besonders in Gottesdiensten mit Kindern)

Wir glauben an den einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und uns Menschen zu seinem Bild. Er hat Israel erwählt, ihm die Gebote gegeben und seinen Bund geschlossen zum Segen für die Völker.

Wir glauben an Jesus von Nazareth, den Nachkommen Davids, den Sohn der Maria, den Christus Gottes. Mit ihm kam Gottes Liebe zu allen Menschen, heilsam, tröstlich und herausfordernd. Er wurde gekreuzigt unter Pontius Pilatus, aber Gott hat ihn auferweckt nach seiner Verheißung, uns zur Rettung und zum Heil.

Wir glauben an den Heiligen Geist, der in Worten und Zeichen an uns wirkt. Er führt uns zusammen aus der Vielfalt des Glaubens, damit Gottes Volk werde aus allen Völkern, befreit von Schuld und Sünde, berufen zum Leben in Gerechtigkeit und Frieden. Mit der ganzen Schöpfung hoffen wir auf das Kommen des Reiches Gottes. (d)


Fürbitten (ggf. in Auswahl)

Gott, du bist der Wächter im Menschenhaus, in dessen Räumen aller Einsatz seinen Wert hat: Erwerbstätigkeit und Hausarbeit, Erziehung der Kinder und Pflege der Kranken. Wir bitten um deinen Segen für alle Arbeit in deinem Menschenhaus, dass wir so dazu beitragen, dass Leben gelingt. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Wir beten an diesem Tag besonders für die Menschen in unserer Mitte, die ohne Arbeit sind, dass sie stark bleiben in ihrer schweren Situation, dass sie nicht aufgeben oder resignieren, dass sie neue Erfüllung für ihr Leben finden, dass sie Menschen haben, die mit ihnen solidarisch sind. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Wir beten für die jungen Menschen in unserer Mitte, die bislang vergeblich auf eine Lehrstelle oder einen Berufsanfang warten, dass sie nicht aufgeben in ihrer ungewohnten Lagen, dass sie lernen, in anderen nicht nur Konkurrenten zu sehen, dass sie sich vielmehr gegenseitig unterstützen und helfen. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Wir beten für die Älteren und Alleinstehenden unter den Arbeitslosen, dass sie ihre Selbstachtung nicht verlieren, dass sie den Mut behalten, auf Menschen zuzugehen, dass sie Geborgenheit und Gemeinschaft finden. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Wir beten für alle, die Arbeit und Auskommen haben, für alle, denen es gut geht, dass sie bereit sind zum Teilen von Arbeit und Geld, dass die Angst vor dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes sie nicht unbarmherzig macht gegen sich selbst und gegen andere. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison. 

Wir beten für alle, die Verantwortung tragen in Politik und Wirtschaft, dass sie die Not ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger sehen und nicht wegreden, dass sie ihre Macht einsetzen zur Schaffung gerechter Verhältnisse. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison. 

Wir beten für alle, die zur Gemeinde Jesu Christi zählen, dass sie dort nicht untätig und stumm bleiben, wo sie zur Besserung beitragen können, dass sie in den Gemeinden und Kirchen teilen und Solidarität üben. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison. 

In der Stille bringen wir vor dich, was uns sonst bewegt an Not und Sorgen. Dir bringen wir die Menschen, denen wir besonders verbunden sind:

- Stille -

Für das alles rufen wir dich an: 

Kyrie eleison. (e)


Sendungswort

Wohl dem, der den HERRN  fürchtet und auf seinen Wegen geht! Du wirst dich nähren von deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast's gut. Ps 128,1.2

*


Eingeständnis und Zusage

Ohne die Gaben Gottes ist unser Leben ohne Würde, ohne Schönheit, ohne Kraft. Wir verdanken ihm alles, was unser Leben erhält, was uns gesund und kräftig sein lässt, unser Können und unsere Lust am Schaffen, dass wir arbeiten und genießen können. Dass wir dies oft für selbstverständlich halten und darin nicht Gottes Segen erkennen - das gestehen wir als unser Versagen und bitten Gott um seine vergebende Gnade: (f)

=

Des Herrn Wort ist wahrhaftig und was er zusagt, das hält er gewiss. Ps 33,4


Kyrie-Litanei

Zu Gott, der die Welt durch sein Wort geschaffen und uns Menschen seine Erde anvertraut hat, damit wir sie bebauen und bewahren, kommen wir mit der Sorge, dass wir unseren Auftrag verfehlen und die Zerstörung der Schöpfung voranschreitet. So rufen wir:

Kyrie

Zu Gott, dem Herrn unseres Lebens, der uns zu Arbeitern gemacht und mit Mühsal und Freude die Menschen gesegnet hat, kommen wir, ratlos beim Teilen von Zeit und  Arbeit und unfähig zum Genießen von Gottes Werken. So rufen wir:

Kyrie

Zu Gott, der geruht hat am siebten Tag und nach dessen Weisung auch wir Menschen zur Ruhe finden sollen, kommen wir,  weil wir spüren, dass die Würde des Menschen auf der Strecke bleibt, wo wir vergessen, Gott zu ehren. So rufen wir: (g)

Kyrie


Bereitung 

Schöpfer des Lebens, wir loben dich. Du schenkst uns dies Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Lass dieses Brot für uns zum Brot des Lebens werden.

Schöpfer des Lebens, wir loben dich. Du schenkst uns die Frucht des Weinstocks, das Zeichen des Festes. Lass diesen Kelch für uns zum Kelch des Heils werden.

Wie aus den Körnern das Brot, aus den Trauben der Wein geworden ist, so mache aus uns eine Gemeinde, ein Zeichen des Friedens für dieses Welt. (h)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht /

unser Dienst und unsere Freude,

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

immer und überall bist du zu preisen /

+ durch unsern Herrn Jesus Christus.

Denn du hast die Welt ins Dasein gerufen mit all ihren Kräften /

+ und hast uns Menschen nach deinem Bilde geschaffen.

Deine Schöpfung hast du uns anvertraut, /

+ und hast uns bestimmt, deine großen Taten zu verkünden.

Darum loben wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel, das Himmel und Erde umfasst: (i)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir danken dir, Gott, für Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. Sein Leben gibt uns Richtung und Ziel. Sein Sterben entmachtet Sünde und Tod. Seine Auferstehung erfüllt uns mit Hoffnung für alle Welt.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

Sende, Gott, deinen Geist. Gib der Welt ein neues Gesicht. (Lass uns die Gaben Christi empfangen als Brot des Friedens und als Kelch der Versöhnung.) Schenke Frieden, überall wo Menschen wohnen, Frieden, der höher ist als alle Vernunft und stärker als alle Gewalt, deinen Frieden, der uns verheißen ist in Jesus Christus. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (k)


Dankgebet

Gütiger Gott, du gibst uns gesegnete Speise und gewährst uns Anteil am Kelch des Heils. Wir bitten dich: Lass uns über der Mühe und Arbeit für unser irdisches Brot nicht das Geschenk deines himmlischen Mahles vergessen und deine Einladung immer wieder mit Freude annehmen. Durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn.(l)

*


Wird der Gottesdienst als abendliche Vesper gehalten, so können folgende Stücke hinzutreten:


Eröffnung (Ingressus):  Herr, bleibe bei uns (EGWü 781.1)


* Luzernar

Ausgehend von der Osterkerze werden alle Lichter in der zuvor noch unerleuchteten Kirche entzündet. Auch alle Teilnehmer des Gottesdienst können dazu eine Kerze erhalten.


* Lied:  Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun (EG 497,1.4.5.14)


* Danksagung über dem Licht

(Der Herr sei mit euch

R: und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R: Das ist würdig und recht. )

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund allen Lebens, König der Welt.

+ Du Treue von Anbeginn.

Dein Wort führt die Dämmrung des Abends herauf,

+  deine Weisheit schafft beides: die Nacht und den Tag.

Du gibst den Stunden ihren Lauf, /

lässt Tage, Zeiten und Jahre einander folgen.

+ Gott Zebaoth, Herr himmlischer Heerscharen, wirst du genannt.

Du, Gott, lebendig und ewig,

+ sei uns allezeit Maß und Ziel.

Gepriesen seist Du! Nach deiner Weisung beginnt der Abend.

+ Segne uns alle für Zeit und Ewigkeit. (m)

R: Amen.


Antwortgesang: Weise mir Herr, deinen Weg (EGWü 779.3)


Hymnus/Lied: In Gottes Namen fang ich an (EG 494)


Canticum (Lobgesang): 

Siehe, des HERRN Auge achtet auf alle, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, dass er sie errette vom Tod und sie am Leben erhalte in Hungersnot. Ps 33.18.19

Magnificat: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ... (EGWü 781.6) 



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 115

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 461

c - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 118 Nr. 105

d - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S.165, Nr. 5

e - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 302, Nr. 3

g -  vgl. Brinkel/Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S. 146

h - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 362

i - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 640 

l - vgl. K.B.Ritter, Die eucharistische Feier, Kassel 1961, S. 489

m - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 222, Nr. 189.2