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Wochengottesdienst nach dem 2. Advent 2008

„Adventszeugen - Bischof Nikolaus“

Abendgebet mit Elementen der Tagzeitenliturgie bzw. Taizegesängen



Begrüßung 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.  G: Amen.

Das Kirchenjahr, das mit dem Advent in diesen dunklen Tagen beginnt, führt die Gemeinde auf den Weg in ein Leben mit Christus, das aus den Finsternissen von Natur, Geschichte und Seele zu jener Herrlichkeit führt, die sich im Reich Gottes und seine Kraft erfüllt. So ist besonders der Advent eine Zeit der Erwartung. „Sehnsucht, Hoffnung, Erwartung begleiten uns im Leben. Sie erweitern den Horizont unseres Daseins auf jeweils unterschiedliche Weise. Sehnsucht geht ins Weite und Allgemeine hinein. Hoffnung „lässt nicht zuschanden Werden“ (Römer 5,5) weil sie sich auf ein konkretes Gegenüber, eine Person, ein Ereignis bezieht.  Erwartung schließlich rechnet damit, dass das Gewünschte, aber auch das Gefürchtete in zeitlicher Nähe, mehr oder weniger bald eintreten wird.“ (a) Diese verschiedenen Haltungen können wir durchaus wiederfinden bei den unterschiedlichen Zeugen des Glaubens, die mit der Zeit des Advents verbunden sind. Ihnen wollen wir uns in den Adventsvespern dieses Jahres besonders widmen. Heute ist es der Bischof Nikolaus von Myra, dessen Gedenktag am 6. Dezember begangen wird. Seine den Menschen in ihrer Bedürftigkeit zugewandten Gestalt ist mit entsprechendem Brauchtum verbunden worden, vor allem weißt er mit den Gaben, die er besonders den Kinder bringt, auf das große Geschenk hin, das der Welt Hoffnung gibt: die Geburt ihres Retters: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh 3,16)  


Eröffnung 

mit Ingressus: Herr, bleibe bei uns (EGWü 781.1 )

oder Taizegesang: Laudate omnes gentes (EG 181.6)


Psalm (gesungen)

Psalm 36: Bei dir ist die Quelle des Lebens (EG Wü 780.3)


oder

Psalmgebet (gesprochen)

(Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.) Lasst uns lieben, denn Gott hat uns zuerst geliebt. (1.Joh 4,9.19)

Psalm 146:  Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! (EG 757) 


Schriftlesung: Markus 10,13-16 - Lasst die Kinder zu mir kommen


Antwortgesang

mit Responsorium:  Weise mir, Herr, deinen Weg (EGWü 779.3)

oder Taizegesang: Oculi nostri ad Dominum Deum (EGWü 787.6)


Betrachtung 


Lied: Seht die gute Zeit ist nah (EG 18,1.2)

oder ein anderes passendes Lied


Magnificat

mit Canticum: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ... (EGWü 781.6)

oder Taizegesang: Magnificat (EGWü 573)


Fürbitten 

Christus, verheißener Friedenskönig komm!
 Wir warten auf dich. Wir brauchen dich,
 dringender denn je.
 Arme hungern nach Gerechtigkeit.
 Flüchtlinge trauern um ihre Heimat.
 Arbeitslose sehnen sich nach Würde.
 Vergewaltigte verstummen in ihrem Unglück.
 Gefolterte fürchten ihre Peiniger.
 Schau doch auf die Not
, du Gerechter und Helfer.
 Warte nicht länger.
 Die Not ist groß.
 Komm und herrsche mit deiner Gerechtigkeit. Wir rufen dich an: 

R: Kyrie eleison.

Christus, verheißener Friedenskönig komm!
  Wir warten auf dich. Dein Kommen wirkt wie Medizin.
 Komm, denn die Kranken warten auf Heilung.
 Dein Kommen stiftet Versöhnung. Komm, denn die einander feind sind,
können ihren Streit nicht ohne Hilfe beenden.
 Dein Kommen bringt Erlösung.
 Komm, denn die Schuldigen finden ohne dich keinen Frieden.
Dein Kommen führt zur Vollendung.
 Komm, denn ohne dich bleibt die Welt so, wie sie ist.
 Dein Kommen ist das Leben.
 Komm, denn wir trauern um unsere Verstorbenen. Wir rufen dich an: 

R: Kyrie eleison.

Christus, verheißener Friedenskönig komm!
 Wir warten auf dich. Komm in unsere Welt.
 Komm, zieh ein. Komm mit deiner Sanftmut,
 denn die Mächtigen dieser Welt sind unbarmherzig.
 Sie führen Kriege, unter denen sie selbst nicht leiden müssen.
 Sie bekämpfen ihre eigenen Völker
 und gewinnen noch dabei.
 Sie lassen sich als Wohltäter bejubeln, während sie nur nach eigener Macht und Reichtum suchen. Nimm den Gewaltigen das Zepter aus der Hand
und regiere du. Wir rufen dich an: 

R: Kyrie eleison.

Christus, verheißener Friedenskönig komm!
 Wir warten auf dich. Komm zu deiner Kirche.
 Lass sie so sein,
 wie du bist.
 Sanftmütig und freundlich,
 ein Gerechter und ein Helfer.
 Komm in unsere Gemeinde.
 Segne sie und alle ihre Glieder.
Komm in unsere Herzen.
Lass uns dich empfangen und uns deiner Bamherzigkeit anvertrauen,
 du König des Friedens. Wir rufen dich an: (b)

R: Kyrie eleison.


Vaterunser


Schlussgebet 

Gott, du Spender aller guten Gaben. Hilf uns in unserer Not und stehe uns bei in jeder Gefahr. Gib uns ein großmütiges Herz, damit wir - wie einst der Bischof Nikolaus - anderen schenken, was wir empfangen und auf dem Weg zum Heil ungehindert vorangehen. So bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (c)


Segensbitte

Schlussstrophe: Ach mache du mich Armen (EG 10,4)

oder Taizegesang: Bleib mit deiner Gnade bei uns (EGWü 787.8)  


Segen

Möge uns Gott mit der Sonne der Gerechtigkeit erleuchten und die Finsternis von den Wegen vor uns vertreiben und sein Segen - des Vaters und des + Sohnes und des Heiligen Geistes -  über uns kommen und bei uns bleiben allezeit. (d) G: Amen. 



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. M.Josuttis, Erleuchte uns mit deinem Licht, Göttingen 2009, S. 10f 

b - vgl. VELKD - Wochengebet zum 1. Advent 2008 - www.velkd.de

c - vgl. Stundenbuch, Bd. I, Freiburg/B. 1978, S. 813

d - vgl. Book of Occasional Services (Episcopal Church USA), New York 1979, S. 21