Text als RTF-Dokument herunterladen

20. Februar 2010


Begrüßung des Sonntags Invokavit 2010

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1.Joh 3,8b


Luzernar

Es wird eine Kerze in die Kirche gebracht, von der aus alle Lichter im Raum entzündet werden. 

V:  Herr bleibe bei uns;

G:  denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.

V:  Gott gedenke mein nach deiner Gnade.

G:  Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

V:  Ehre sei dem Vater uns dem Sohne und dem Heiligen Geiste,

G:  wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.  (ohne Halleluja !) (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder: Ach bleib mit deiner Gnade (EG 347,1-6)


Benediktion (Dank über dem Licht)

Der Herr sei mit euch. 

R: Und mit deinem Geist.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R: Das ist würdig und recht.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt, /

+ Du Hirte deines ganzen Volkes.

Wie du einst Israel durch Wolken- und Feuersäule geleitet hast /

so führst du auch uns durch diese vierzig Tage der Buße, /

+ dass wir Wüste erfahren als Zeit der Prüfung und Umkehr.

Suchend als Pilger, mit Beten und Fasten /

öffne uns die Augen für deine Gegenwart im Elend der Welt, /

+ dass wir den verborgenen Glanz deines Erbarmens finden.

Sei mit uns auf dem Weg, jetzt und alle Tage; /

denn ohne dich würden wir zugrundegehn, /

+ du aber willst, dass niemand verloren sei.

Dir allein gebührt Anbetung und Ruhm /

durch Christus, der als Licht zum Tag uns vorangeht /

+ zu jeder Zeit und in alle Ewigkeit. (c)

R: Amen.


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

Wir blicken zurück auf die vergangene Woche. - 

Was hat uns bereichert, was enttäuscht? - 

Was hat uns aufgerichtet, was verbogen? 

Was hat uns gelähmt, was beflügelt? - 

In der Stille legen wir in Gottes Hand, was uns bewegt.

- Stille -

Du nimmst dich unser gnädig an. Du bist uns Licht und Heil, Trost und Stärke jetzt und allezeit. (d)

G: Amen.


Versikel

V: Wir hoffen auf dich und sprechen: Du bist unser Gott! 

R:  Unsere Zeit steht in deinen Händen. (nach Ps 31,15.16)

 

Psalm (gesungen)

Leitvers: Erbarme dich meiner, Herr 

Psalm 91: Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt (EG Wü 782.4) (e)


oder

Psalm (gesprochen)

Votum: Gott, du hast uns geprüft und geläutert, wie das Silber geläutert wird,... du hast Menschen über unser Haupt kommen lassen, wir sind in Feuer und Wasser geraten. Aber du hast uns herausgeführt und uns erquickt. Ps 66, 10.12

Psalm 91: Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt (EG 736)


Evangelium: Matthäus 4,1-11 - Versuchung Jesu 


* Responsorium: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist (EG Wü 782.8)


* Betrachtung (Impuls)

Der Theologieprofessor Dr. Friedrich Wintzer (1933-2004) hat 2003 in einer Predigt u.a .geschrieben:

... Wird er (Jesus) als ein von Gott Berufener auf dieser Erde seinen Auftrag ausführen und ganz im Dienst vor Gott stehen, wie gefahrvoll dieser Weg auch sein wird? Oder wird er sich durch eine Wundertat selbst in den Mittelpunkt stellen? Auf diese Weise würde er den Beifall der Menschen bekommen.- Jesus entscheidet sich für den Weg, Gott zu dienen. Sein Leben soll ein Gottes-Dienst sein. Er besteht damit die erste Erprobung nach der Taufe. Er antwortet mit einem Zitat aus der Heiligen Schrift. (5. Buch Mose): „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht“. ... Manche Menschen waren der Meinung, dass Jesus den Hunger nach Brot unterschätzt und die Not der Hungrigen übersehen habe. Wer so urteilt, übersieht, dass Jesus immer ein Fürsprecher der Notleidenden war. 

Nach der ersten Versuchung setzt sich Jesus mit einer zweiten Erprobung auseinander. ... Sie zielte auf einen Missbrauch des Gottvertrauens. ...Die Szene, die Jesus vor Augen gestellt wird, spielt auf der Spitze des Tempels. Die Stimme des Versuchers sagte: „Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht in (Psalm 91) geschrieben: Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.“ Wird er hinabspringen von der Spitze des Tempels und mit einem übersteigerten Gottvertrauen Gott selbst versuchen? Soll und darf ein solcher Sprung eine Art Erpressung sein..., Jesus durchschaut die teuflische Versuchung des angeblich grenzenlosen Gottvertrauens. Er antwortet demütig aus der Perspektive des Menschen vor Gott. Er weiß sich als Mensch, der in dem Dienst Gottes steht. Er antwortet mit einem Bibelwort (5. Buch Mose): Du sollst den Herrn, Deinen Gott, nicht versuchen.“ Oder anders: Du sollst nicht unsinnige Taten als Gottvertrauen ausgeben, mit denen du auf dich selbst die Aufmerksamkeit ziehen willst. 

Jesus hat .seinen Auftrag zu begreifen versucht. Sollte er seinen Weg als ein dem Frieden verpflichteter ´Sohn Gottes´ gehen – oder den menschlich-politischen Erwartungen folgen, und sich Macht, Ehre und Reichtum verschaffen. ...  In dem hungrigen Streben nach Macht wird aber oft die Menschlichkeit vergessen und es entstehen immer wieder schreckliche Kriege. Diese Vergötzung irdischer Macht wird deshalb in unserem Bibeltext als eine teuflische Sache bezeichnet. Jesus erteilt diesem Verständnis seiner Aufgabe eine Absage. Er bezieht sich auf das erste Gebot: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen. Jesus wollte als Mensch vor Gott seinen Weg gehen, auch wenn er Ohnmacht erleiden sollte. Er wollte sich nicht selbst groß machen. Er wusste, dass sein Weg keine Straße des Sonnenscheins sein werde. Gott hatte sich seiner bemächtigt. (gekürzt R.B.)

in: Göttinger Predigten im Internet


Wochenlied: Ein feste Burg ist unser Gott (EG 362, 1-3(4)


* Canticum

Leitvers: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn...

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren  (EG Wü 781.6) 


Dank und Fürbitten 

Wir bitten dich in dieser Abendstunde für alle Menschen: 

G: Lass sie Ruhe finden bei dir von allen ihren Werken.

Wir bitten dich für alle, die du mit deiner Güte beschenkt hast: 

G: Bewahre sie vor Hochmut, dass sie dich allein fürchten und ehren.

Wir bitten dich für alle, die deine Hand gebeugt hat: 

G:  Richte sie auf mit dem Wort deiner Liebe.

Wir bitten dich für unser Land und die Gemeinschaft der Völker, um den Frieden in der Welt:

G: Erbarme dich über uns und sei uns gnädig.

Wir bitten dich für alle in unseren Gemeinden, für Kinder und Alte, für Gesunde und Kranke, für Trauernde und Sterbende:

G: Geleite uns durch dieses Leben in dein ewiges Reich.

Wir bitten dich für alle, die unserem Herzen lieb und wert sind: 

G:  Erhalte sie in deinem Schutz und Frieden.

Wir bitten dich für alle, die unserem Herzen fremd und feind sind: 

G: Nimm weg, was uns scheidet, und schenke uns Eintracht und Frieden.

Wir bitten dich für alle, die verlassen sind: 

G: Kehre ein bei denen, die deiner bedürfen.

Wir danken dir, dass dein Tag beginnt:

G: Weise uns den Weg durch dein Wort und stärke uns mit dem Brot des Lebens. (f)

Vaterunser


* Schlussgesang: Ehre sei dir, Christe (EG 75,1)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1.Joh 3,8b


Segen 

Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. (nach Ps 91,11.12)

Gehen wir hin + in Frieden.



Vorlagen, Quellen, Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a Ingressus zur Vesper (EG Wü 781.1)

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300

oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) heraus- gegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 229, Nr. 189.18

d vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (s.o.) S. 15

e oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des Wochenpsalm (Ps 91A) mit dem Wochenspruch als Leitvers findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 573 (Nr. 507) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen 

(Sonntag Invokavit) abrufbar.

e vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (s.o.) S. 56